1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Afghanischer Pilot tötet NATO-Soldaten

27. April 2011

Ein afghanischer Offizier soll im Streit auf seine NATO-Ausbilder geschossen haben. Acht Soldaten wurden getötet, meldet die Schutztruppe ISAF. Umgehend bezichtigten sich die radikalislamischen Taliban der Tat.

https://p.dw.com/p/114f5
Afghanischer Soldat vor dem Flughafen Kabul (Foto: AP)
Der militärische Teil des Flughafens wird ständig bewachtBild: dapd

Bei einem Schusswechsel zwischen einem afghanischen Offizier und Mitgliedern der NATO-geführten ISAF-Truppe sind am Mittwoch (27.04.2011) acht Soldaten sowie eine weitere Person erschossen worden. Ein NATO-Sprecher bestätigte den Vorfall auf dem militärischen Teil des Flughafens von Kabul. Es sei aber noch zu früh, um Einzelheiten zu nennen. Nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums ist der Angreifer - ein erfahrener Militärpilot - bei dem Schusswechsel ebenfalls getötet worden. Zuvor habe es einen Streit zwischen dem afghanischen Luftwaffenoffizier und einem seiner ausländischen Kameraden im Hauptquartier der Luftwaffe gegeben.

Bundeswehr war nicht in den Vorfall verwickelt

Ein mit einer Maschinenpistole bewaffneter Soldat hält vor dem Flughafen in Kabul Wache (Foto: AP)
Ein afghanischer Soldat hält vor dem Flughafen in Kabul WacheBild: dapd

Welche Nationalität die getöteten Soldaten hatten, gab die ISAF nicht bekannt. Der Nachrichtensender Al-Dschasira berichtete, es habe sich um Amerikaner gehandelt. Deutsche Soldaten waren nach Auskunft des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam an dem Vorfall nicht beteiligt. In Kabul sind rund 300 Bundeswehrsoldaten stationiert. Sie werden auch immer wieder am Militärflughafen eingesetzt. Dort sind zahlreiche ausländische Truppen stationiert. Der Flughafen ist schwer gesichert und verfügt über eine eigene Zufahrt.

Wieder ein Attentäter in Uniform?

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid behauptete, bei dem Angreifer habe es sich nicht um einen Piloten, sondern um einen Aufständischen namens Asisullah gehandelt, der eine Militäruniform getragen habe. In den vergangenen Monaten hatten Islamisten in Armee- oder Polizeiuniformen immer wieder gut bewachte Einrichtungen der afghanischen Sicherheitskräfte oder Behörden angegriffen. So attackierte ein Mann mit Sprengstoffweste vergangene Woche das Verteidigungsministerium. Zwei Soldaten und der Angreifer starben. Im Februar hatte ein afghanischer Soldat im Norden des Landes drei deutsche Soldaten erschossen.

Autor: Rolf Breuch (afp, dpa, rtr)
Redaktion: Eleonore Uhlich