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Adidas steigt bei Bayern München ein

18. September 2001

Mit dem Vorstoß in eine neue finanzielle Dimension hat der deutsche Fußball-Meister Bayern München die Weichen für die Zukunft gestellt.

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Der Kaufpreis auf der Grundlage einer bereits vorgenommenen Schätzung beträgt rund 150 Millionen Mark (75 Millionen Euro). Um die Mittel aufzubringen, will adidas neue Aktien ausgeben.

'Diese neue Partnerschaft mit adidas wird uns helfen, die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu bewältigen. Der FC Bayern will weiterhin eine der ersten Adressen im europäischen und weltweiten Fußball bleiben. Die beiden Vereinbarungen mit adidas schaffen dafür eine hervorragende Basis', meinte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer vor der Vertragsunterzeichnung am Dienstag.

Neben seiner zehnprozentigen Beteiligung an der FC Bayern AG bleibt adidas darüber hinaus auch weiterhin Sponsor des Champions-League-Siegers. Der Vertrag wurde ebenfalls am Dienstag bis ins Jahr 2010 verlängert. Pro Jahr bringt dies den Münchnern weitere geschätzte 20 Millionen Mark ein. Adidas unterstützt den deutschen Rekordmeister bereits seit 35 Jahren.

'Fußball und adidas sind zu einer Einheit geworden. Daher ist adidas der perfekte Partner für uns. Wir liegen auf einer Wellenlänge und verfolgen die gleichen Ziele. Wir freuen uns, mit unserem langjährigen Partner eine neue Ära des Erfolgs beginnen zu können', kommentierte Bayern-Manager Uli Hoeneß den Abschluss.

Noch muss der FC Bayern jedoch die rechtlichen Voraussetzungen für die strategische Partnerschaft mit dem Unternehmen aus Herzogenaurach schaffen und sich in eine nicht börsennotierte Kapitalgesellschaft umwandeln. Der Bayern-Vorstand benötigt dafür bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im November die Zustimmung von 75 Prozent seiner Mitglieder. Das Votum für eine AG gilt jedoch nur noch als Formsache, da die Mitglieder formell eine Umwandlung des Vereins bereits 1996 abgesegnet haben. Einen Gang an die Börse haben die Bayern-Verantwortlichen für die nahe Zukunft jedoch ausgeschlossen.

Die 150 Millionen Mark Einnahme aus der zehnprozentigen Beteiligung von adidas will der FC Bayern ausschließlich in den Neubau eines Stadions investieren. Insgesamt muss der 17-malige deutsche Meister dafür voraussichtlich rund 200 Millionen Mark aufbringen. Die gleiche Summe trägt der Lokalrivale 1860 München.

Doch nicht nur der FC Bayern, der bei seiner Mitgliederversammlung im November für das abgelaufene Geschäftsjahr 2000/2001 einen Rekordumsatz zwischen 330 und 350 Millionen Mark bekannt geben wird, verspricht sich von der neuen Partnerschaft glänzende Aussichten. 'Diese eröffnet uns Perspektiven in neuen Geschäftsfeldern wie Sportvermarktung oder dem TV-Rechtehandel. Gleichzeitig wird sie uns helfen, unsere Führungsposition im Fußball und in unserem Heimatmarkt Deutschland weiter auszubauen. So gesehen sind die geschlossenen Vereinbarungen ein weiterer Meilenstein für adidas auf dem Weg, die führende Sportmarke der Welt zu werden', sagte Herbert Hainer, Vorstandsvorsitzender der adidas-Salomon AG.