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Abgebaggert und ausradiert

Horno ist ein Dorf in der brandenburgischen Lausitz. Besser: war ein Dorf. Seine Bewohner mussten der Braunkohle weichen. Nur ein Ehepaar bietet den Baggern des Energiekonzerns VATTENFALL weiter die Stirn.

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Bild: AP

Lange und unerbittlich hatten sich die rund 300 Einwohner von Horno gegen die Zerstörung ihres fast tausend Jahre alten Heimatdorfes und die damit verbundene Umsiedlung gewehrt.

Bereits 1977 hatte der DDR-Bezirkstag beschlossen, dass das Dorf dem Braunkohletagebau geopfert werden soll. Was zunächst noch wie ein abstrakter Plan aussah, gewann in den 80er Jahren reale Konturen.

Doch nach dem Zusammenbruch der DDR im Jahr 1990 wurde die begründete Hoffung erweckt, dass die Zerstörung sorbischer Dörfer in der Lausitz zugunsten des Braunkohlenabbaus sein Ende gefunden hätte. Immerhin wurden zwischen 1945 und 1989 73 sorbische Dörfer in der Lausitz zerstört.

Ein Irrtum, wie sich bald herausstellte. Obwohl der Dorfkern mit der alten Kirche und Häusern, in denen Generationen gelebt hatten, noch 1993 unter Denkmalschutz gestellt wurde, der Tagebau rückte unaufhaltsam vor. Die Politik hatte die Hornoer im Stich gelassen. Die Einwohner wurden umgesiedelt. Nur das Ehepaar Ursula und Werner Domain ist geblieben.