49 Tote bei Zugunglück in Buenos Aires
22. Februar 2012Unter den Todesopfern sei auch in Kind, teilte ein Sprecher der Polizei vor Journalisten in der argentinischen Hauptstadt mit. Unglücksursache ist nach Angaben von Verkehrsminister Juan Pablo Schiavi vermutlich ein Bremsschaden.
Nach Angaben des Ministers gibt es Videoaufnahmen von dem Unfall, die nun bei der Suche nach der Unglücksursache ausgewertet werden sollen. Behördenvertreter teilten mit, der Zug sei ungebremst in den Bahnhof eingefahren. Die Bremsen könnten möglicherweise wegen mangelnder Wartung versagt haben. Anderen Berichten zufolge ist der Zug entgleist.
Zug mit 2000 Passagieren
Der mit 2000 Menschen besetzte Zug war am Mittwochmorgen (Ortszeit) mit rund 20 Stundenkilometern in den Kopfbahnhof Once eingefahren und dort erst durch einen Prellbock zum Stehen gebracht worden. Dabei wurde der vordere Teil der Lokomotive eingedrückt und die folgenden Waggons zusammengepresst. Einer der Waggons schob sich bis zu sechs Meter tief in einen anderen.
Nach Angaben von Verkehrsminister Schiavi erlitten viele Passagiere Brüche, Quetschungen und Schürfwunden sowie schwerere Verletzungen wie Brustkorbprellungen. Am schlimmsten beschädigt wurde der erste Waggon des Zuges. Nach dem Unfall waren zahlreiche Passagiere darin eingeschlossen. Rettungsarbeiter waren darum bemüht, sie langsam aus dem beschädigten Zugteil zu ziehen, wie der Direktor des medizinischen Unfalldienstes mitteilte. Die Rettungshelfer schnitten das Dach des Waggons auf und arbeiteten mit einem Flaschenzugsystem, um die eingeschlossenen Menschen nacheinander in Sicherheit zu bringen. Hubschrauber und Rettungswagen brachten die am Verletzten in nahegelegene Krankenhäuser.
Der Bahnhof Once liegt im Stadtteil Balvanera und wird täglich von hunderttausenden Passagieren genutzt. Das Zugunglück ist das schwerste in Argentinien seit 1970. Damals kamen beim Zusammenstoß zweier Züge 200 Menschen ums Leben.
wl/je (dpa, afp, dapd)