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3000 neue Jobs bei BMW

27. September 2012

Trotz schwieriger Lage auf dem Automarkt will BMW 3000 neue Stellen schaffen. Im Gegenzug fordert das Unternehmen mehr Flexibilität von den restlichen Beschäftigten.

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ARCHIV - Ein Mann arbeitet am 12.03.2012 im BMW-Werk in Dingolfing (Niederbayern) an einem BMW der 6er Reihe.BMW hat im ersten Halbjahr einen Rekordabsatz erzielt. Die Auslieferungen stiegen um acht Prozent auf mehr als 900 000 Fahrzeuge. Foto: Armin Weigel dpa/lby +++(c) dpa - Bildfunk+++ pixel
BMW Werk in Dingolfing AutomontageBild: picture-alliance/dpa

Bis Ende 2013 will der Autobauer BMW in Deutschland rund 3000 neue Stellen schaffen. Die Zusage sei der Kernpunkt einer Vereinbarung zwischen Vorstand und Arbeitnehmern, die am Mittwoch unterschrieben worden sei. Das berichten die Zeitung "Handelsblatt" und die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Im Gegenzug seien die 70.000 BMW-Mitarbeiter zu mehr Flexibilität bereit. Zu Details wollte sich BMW nicht äußern, ein Konzernsprecher bestätigte aber den "Abschluss eines Abkommens zur Produktivitätssicherung" zwischen Vorstand und Arbeitnehmern.

Mehr Flexibilität

Die Einigung sehe vor, dass die Produktion kurzfristig angepasst werden könne, sowohl bei Nachfragesteigerungen als auch bei Rückgängen. Man könne Schichtlängen verändern, Pausen durcharbeiten oder Arbeitszeitkonten auf- oder abbauen, so der Sprecher.

Die neuen Mitarbeiter sollen vornehmlich aus dem Kreis der bereits bei BMW tätigen Leiharbeiter kommen, so der Zeitungsbericht. BMW beschäftige nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall rund 11.000 Leiharbeiter in Deutschland und damit mehr als die Konkurrenten Audi und Daimler. Arbeitnehmervertreter haben die hohe Zahl der Leiharbeiter bei BMW oft kritisiert. BMW hält dagegen, diese zu brauchen, um flexibel agieren zu können.

Auch Daimler fordert derzeit von den Beschäftigten im Stammwerk Sindelfingen mehr Flexibilität. Zurzeit streiten sich Werksleitung und Arbeitnehmervertreter um eine Veränderung der Schichtpläne. Daimler hat ein Sparprogramm aufgelegt und will die Produktion an die Nachfrage anpassen, plant aber weder Stellenabbau noch Kurzarbeit, so ein Sprecher.

Guter Absatz

BMW hatte im zweiten Quartal des Jahres mit 475.000 verkauften Fahrzeugen einen neuen Absatzrekord erzielt. Allerdings fiel der Gewinn vor Steuern mit 1,98 Milliarden Euro um 25 Prozent geringer aus. Der Autobauer begründete dies mit gestiegenen Entwicklungs- und Personalkosten, einem stärkeren Wettbewerb und Sondereffekten.

Der September war für BMW ein guter Monat, der Absatz stieg um 10 Prozent. BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson sagte am Donnerstag auf der Automesse in Paris, die Sorgen der Industrie in Europa verstellten den Blick auf den Rest der Erde. "Die Welt erscheint düster, aber sie ist es nicht." Auf die Frage, ob BMW wie Konkurrent Daimler ein Sparprogramm brauche, sagte Robertson: "Nein."

bea/zdh (reuters, afp)