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2023: Was junge Deutsche hoffen oder fürchten

30. Dezember 2022

Angst vor Krieg und Krankheit oder Hoffnung auf eine bessere Zukunft? Die DW hat junge Deutsche gefragt, mit welchen Gedanken sie ins Jahr 2023 blicken.

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 Jugendliche in Düsseldorf
Was bringt ihnen das neue Jahr? Jugendliche in DüsseldorfBild: Rupert Oberhäuser/picture alliance

"Im persönlichen Leben kann alles so bleiben, wie es ist, meine Wünsche haben sich dieses Jahr erfüllt. Jetzt muss sich nur noch die Welt bessern. Also Corona muss vorbei gehen und der Krieg in der Ukraine aufhören."

Jordan Rattke, 27, Frankfurt 

Jordan Rattke in Frankfurt am Main
Jordan Rattke ist zufrieden: zumindest mit der Welt im KleinenBild: Peter Hille/DW

"Ich wünsche mir, dass meine Familie gesund bleibt. Und dass ich in der Schule bessere Noten schreibe. Man könnte sich auch wünschen, dass es keinen Krieg mehr gibt oder sowas. Aber das ist halt sehr unrealistisch."

Deniz, 18, Köln 

"Ich hoffe, dass ich Medizin studieren kann. Und im Allgemeinen hoffe ich, dass wir den Kapitalismus überleben. Denn der bringt Probleme mit sich wie die Klimakatastrophe und belastet viele Leute psychisch. Das ist den Menschen, glaube ich, wenig bewusst."

Mia Bossat, 20, Frankfurt 

Mia Bossat in Frankfurt am Main
Mia Bossat macht der Klimawandel SorgenBild: Peter Hille/DW

"Ich hoffe, dass sich nächstes Jahr vieles entspannt. Sowohl persönlich als auch in der Welt. Persönlich habe ich gerade viele Umbrüche wegen Umzug und da merkt man auch, dass die Preise gestiegen sind. Der Wohnungsmarkt ist sehr angespannt. Ich hoffe auch, dass die Inflation nicht noch weiter steigt. Insgesamt bin ich aber recht optimistisch, dass es besser wird. Man muss aber schauen, wie sich die Lage auch in der Ukraine entwickelt."

Gregor Theiler, 28, Kiel 

Gregor Theile
Gregor Theiler hofft auf ein ruhigeres 2023Bild: Lisa Hänel/DW

"Dass ich nach meiner Ausbildung den richtigen Weg finde - das wünsche ich mir. Und dass die Inflation nicht noch schlimmer wird. Schon jetzt ist alles zu teuer."

Sonita, 24, Köln 

"Ich wünsche mir, dass wir uns unter dem ganzen Tech-Boom und allem anderen, was auf der Welt passiert, mehr Zeit für Kultur nehmen. Für das Menschliche, für die Gemeinschaft - kurz: für die Bereiche, die unser Leben bereichern. Dass die Künste und die Kulturwirtschaft nicht im Stich gelassen werden. Vor allem, nachdem wir durch Corona gesehen haben, wie verwundbar diese Bereiche sind.

Valerie Schwane Torres vor der Siegessäule im Berliner Tiergarten
Valerie Schwane Torres vor der Siegessäule im Berliner TiergartenBild: privat

Und ich wünsche mir für 2023, dass wir uns in dem ganzen Wahnsinn, der auf der Welt passiert, erlauben runterzukommen und Positives in unserem eigenen Umfeld zu schaffen. Dass wir uns nicht runterkriegen lassen von Situationen, die nicht in unseren Händen liegen, sondern unsere Energie in das reinstecken, was wir in unsere eigene Hände nehmen können - in unser Umfeld, unsere eigene Gemeinschaft, unsere eigenen Prinzipien und Wünsche."

Valerie Schwane Torres, 22, Berlin

"Ich wünsche mir eine sichere Zukunft, in der ich ohne Existenzängste studieren und arbeiten kann. Ich habe Angst, dass ich in einem Job arbeiten muss, der mich nicht glücklich macht."

Rahel, 17, Köln 

Rahel aus Köln
Rahel aus Köln hofft auf einen Job, der sie nicht unglücklich machtBild: privat

"Ich wünsche mir, dass das Studium so gut weiterläuft wie bisher. Und dass ich noch viele Leute kennenlerne und viel reisen kann im nächsten Jahr."

Jonathan, 24, Frankfurt 

"Ich sorge mich um die deutsche Landwirtschaft. Durch ökologische Höchststandards, Mindestlohn und inflationsbedingte Sparsamkeit wird das Geschäft der Landwirte immer prekärer. Ich wünsche mir hier eine Kehrtwende. Sowohl beim Verbraucherverhalten als auch in der Politik."

Matteo Gentile, 26, Bielefeld

"Ich blicke in das Jahr 2023 mit Ungewissheit auf das, was womöglich noch auf uns zukommt. Die aktuelle globale Situation bereitet mir Sorgen. Überall gibt es nur noch Krisen - der Klimawandel, der Ukraine-Krieg, die iranischen Proteste, die Energiekrise, Hungersnöte, Naturkatastrophen und vieles mehr. Ich hoffe, dass wir als Menschen gemeinsam mit der Politik diese Herausforderungen bewältigen und endlich anfangen, alle an einem Strang zu ziehen. Frieden und Gerechtigkeit wünsche ich mir. Besonders das Vorantreiben der Frauenrechte, wo sie noch nicht selbstverständlich sind, liegt mir am Herzen. Persönlich freue ich mich auf meine geplanten Urlaube und Konzerte mit meinen Liebsten in 2023."

Amelie, 20, Kiel

Amelie aus Kiel
Amelie hofft, dass die aktuellen Krisen überwunden werdenBild: privat

"Ich wünsche mir, dass wir als Gesellschaft lockerer werden, nicht alles immer so übertreiben. Ein bisschen mehr Gelassenheit und dafür weniger Hetze. Meine Angst ist, dass es so weitergeht wie bisher oder noch schlimmer wird."

Daniel, 30, Köln 

Daniel aus Köln wünscht sich mehr Lockerheit
Daniel aus Köln wünscht sich mehr LockerheitBild: Peter Hille/DW

"Ich hoffe in Bezug auf die Streit- und Debattenkultur, dass diese von mehr gegenseitigem Interesse und Verständnis geprägt wird. Viel zu häufig führen Streitthemen zu einer derartigen Polarisierung, dass eine inhalts- und ergebnisorientierte Debatte kaum noch denkbar ist. Eine Abspaltung in kleine Echokammern, in denen nur eine Meinung vertreten wird, kann da keine Lösung sein. Differenzen müssen ausgehalten werden."

Chiara, 26, Bielefeld

"Ich wünsche den Menschen mehr Selbstliebe, damit sie glücklicher leben können. Und ich hoffe auf mehr Stabilität und Frieden zwischen den Ländern der Welt."

Alvin Garcia, 30, Frankfurt 

Alvin Garcia vor der Skyline von Frankfurt
Alvin Garcia vor der Skyline von FrankfurtBild: Peter Hille/DW

"Ich wünsche mir, dass sich Konflikte diplomatisch lösen lassen und Wohnraum für Studierende bezahlbar bleibt. Davor habe ich Angst: Dass die Kriegsgebiete sich vergrößern."

Simon, 22, Köln