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Reise

2018: Die Reiselust ist ungebrochen

Kerstin Schmidt
10. Dezember 2018

Die Tourismusbranche blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück: 2018 sind weltweit so viele Menschen ins Ausland gereist, wie noch nie. Besonders reiselustig waren die Asiaten und Lateinamerikaner.

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Europa Italien Ruinen aus der Römischen Kaiserzeit
Besucher in Rom, ItalienBild: picture-alliance/imageBROKER/J. Tack

Ein Reisejahr mit weniger Terrorangst sorgt für einen kräftigen Anstieg der Auslandsreisen. So die aktuellen Ergebnisse des World Travel Monitor®, herausgegeben vom touristischen Beratungsunternehmen IPK International. Noch ist das letzte Quartal nicht ausgewertet, aber alle Zeichen stehen auf Erfolg.

Kroatien Touristen
Touristen in Split, KroatienBild: picture-alliance/PIXSELL/M. Cikotic

Asien und Lateinamerika sind Reiseweltmeister

Mit jeweils acht Prozent mehr Auslandsreisen führen die Asiaten und Lateinamerikaner die Erfolgsliste an. Vor allem Chinesen und Mexikaner machten sich auf den Weg, andere Länder und andere Kulturen kennenzulernen. Die Reisebereitschaft der Europäer hat zwischen Januar und August 2018 um fünf Prozent zugelegt, die der Nordamerikaner um vier Prozent.

England York City Sightseeing, Touristen-Bus
Sightseeing in York, EnglandBild: picture-alliance/imageBROKER/J. Pigozne

Städtereisen verlieren an Fahrt – Rundreisen erleben ein Revival

Jahrelang sorgten Städtereisen für den größten Anstieg, doch das hat sich 2018 erstmals geändert. Die Steigerungsrate fiel deutlich geringer aus als erwartet. "Dies könnte auch ein Effekt von Overtourism sein, der in der jüngsten Vergangenheit in den Medien allgegenwärtig war und Reisende möglicherweise davon abgehalten hat, Metropolen zu besuchen", erklärt Rolf Freitag von IPK International. Davon aber profitierten zum einen Strand- und Badeurlaube, die erstmals seit Jahren die Wachstumsraten der Städtereisen überholen. Zum anderen erlebt die klassische Rundreise ein Comeback mit einem Plus von vier Prozent.

Griechenland Santorini  Touristen schauen sich den Sonnenaufgang an
Sonnenuntergang auf der Insel Santorin, GriechenlandBild: picture-alliance/robertharding/M. Parry

Weniger Angst vor Terror

Der Einfluss von Terrorgefahr auf das Reiseverhalten hat sich laut IPK International auf einem etwas niedrigeren Niveau eingependelt. Verglichen mit 41 Prozent zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr, gaben nun 38 Prozent der internationalen Reisenden an, dass die jüngsten Terrorwarnungen ihre Reisepläne beeinflussten. Deshalb auf Reisen ganz zu verzichten, war aber für die wenigsten Befragten eine Option. Vielmehr werden als sicher empfundenen Reisezielen bevorzugt.  Destinationen mit einem besonders guten Sicherheitsimage sind beispielsweise die Schweiz,die skandinavischen Länder sowie Kanada und Australien. Aber auch Ägypten und Tunesien konnten ihr diesbezüglich eher negatives Image verbessern.

Junge sonnengebräunte Frau liegt in der Sonne
Strandurlaub bleibt begehrtBild: picture-alliance/blickwinkel/P. Royer

Türkei erholt sich – Spanien stagniert

Bei Reisen nach Europa ist die Türkei mit fast 30 Prozent mehr Besuchern der klare Gewinner. Griechenland kann sich über ein Plus von 19 Prozent in den ersten acht Monaten des Jahres freuen. Großbritannien verzeichnet im gleichen Zeitraum rund drei Prozent weniger Besucher. Nach Jahren des starken Wachstums muss sich Spanien mit einem Stillstand zufrieden geben.

Deutschland Sonnenaufgang in München
Sonnenaufgang in München, DeutschlandBild: picture-alliance/dpa/G. Bergmann

Positiver Ausblick für 2019

Und die Erfolgsgeschichte geht weiter, damit zumindest rechnen die Tourismusexperten von IPK International. Sie prognostizieren einen Anstieg der Auslandsreisen um rund sechs Prozent. 

Der World Travel Monitor® basiert auf 500.000 repräsentativen Interviews in mehr als 60 Reisemärkten weltweit, wird seit mehr als 20 Jahren regelmäßig durchgeführt und gilt als die größte kontinuierliche Studie über globale Reisetrends.

 

Kerstin Schmidt
Kerstin Schmidt Autorin, Redakteurin, Planerin