1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

1000 neue Zentrifugen!

29. Dezember 2013

Es soll wohl eine Warnung an die USA sein: Der Iran hat nach eigenen Angaben neue Zentrifugen zur Uran-Anreicherung installiert - die aber noch nicht in Betrieb gehen. Hintergrund könnten Drohungen aus Washington sein.

https://p.dw.com/p/1Ai8h
Zentrifugen in iranischer Atomanlage (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Insgesamt 1000 neue Zentrifugen will der Iran installiert haben. Das jedenfalls teilte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, mit. Wegen der laufenden Atomverhandlungen würden die Gerätschaften zunächst aber nicht genutzt, versicherte Salehi.

Die Führung in Teheran hatte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA Anfang Dezember über die Entwicklung einer neuen Generation von Zentrifugen informiert, die in den Anreicherungsanlagen Natans und Fordo eingesetzt werden sollen. Der Westen verdächtigt das islamische Land, nach Atomwaffen zu streben. Der Iran beteuert hingegen, sein Atomprogramm diene nur friedlichen Zwecken.

Im November hatten die fünf UN-Vetomächte (USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien) sowie Deutschland mit dem Iran vereinbart,dass dieser in den nächsten sechs Monaten Teile seines Atomprogramms einfriert. Im Gegenzug sollten einige Sanktionen gelockert werden, die das Land wirtschaftlich in die Knie gezwungen haben. Laut Abkommen soll der Iran unter anderem keine neuen Zentrifugen einsetzen, die den Urananreicherungsprozess verbessern oder beschleunigen.

Gegenseitiges Misstrauen

Teheran hatte jedoch zuletzt mehrmals davor gewarnt, dass man seinen Teil der Verpflichtungen ignorieren werde, wenn es neue Sanktionen vor allem seitens der USA geben sollte. Im US-Senat gibt es Bestrebungen, die Sanktionen gegen den Iran zu verschärfen, falls sich Teheran nicht an die Vereinbarungen hält. US-Präsident Barack Obama hat allerdings schon angekündigt, dass er ein solches Gesetz nicht unterzeichnen werde.

Am Montag gehen die Atomgespräche mit dem Iran in eine neue Runde. Experten der fünf UN-Vetostaaten, Deutschlands und der islamischen Republik kommen in Genf zusammen, um die Umsetzung des im November abgeschlossenen Zwischenabkommens zu verhandeln. Bei den Gesprächen geht es um technische Details, den genauen Zeitrahmen und die praktische Realisierung.

wa/mak (dpa, rtr)