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10 Jahre nach Lehman: Und jetzt?

Thomas Kohlmann
13. September 2018

Heute geht es in unserem Podcast um die Folgen der globalen Finanzkrise, die vor zehn Jahren durch die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers ausgelöst wurde. Wir gehen den Fragen nach, welche wirtschafts- und ordnungspolitischen Lehren aus der Krise gezogen wurden und wie stabil das Bankensystem und die Finanzmärkte heute sind.

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Offiziell ist die Rezession nach der Finanzkrise in den USA vorbei, die Arbeitslosigkeit ist historisch niedrig. Die meisten Menschen haben Jobs, sie verdienen aber erheblich weniger als früher. Den Wohlhabenden geht es dagegen besser denn je: Viele von ihnen sind an der Börse reich geworden. Die Unzufriedenen machen eine "unheilige Allianz" von politischem Establishment, Wirtschaft und Medien für ihre Lage verantwortlich. Und genau diese Frustration hat Donald Trump genutzt, um ins Weiße Haus einzuziehen. Das meint etwa der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze, dessen Buch "Crashed - Wie zehn Jahre Finanzkrise die Welt verändert haben" für Gesprächsstoff sorgt.

Neue Bürgerbewegung 

Auch in Deutschland sind die Auswirkungen der Finanzkrise noch heute zu spüren. Jede vierköpfige Familie hat hier im Schnitt über 3000 Euro für die Bankenrettung bezahlt – das sagt der Finanzexperte der Grünen im Bundestag, Gerhard Schick. Zum Jahresende will er sein Bundestagsmandat niederlegen, um eine "Bürgerbewegung Finanzwende" zu gründen. Was es damit auf sich hat und welche Ziele er damit verfolgt - schildert Schick hier im DW-Wirtschaftspodcast.

Gefahren durch Schattenbanken und Schwellenländer

Trotz aller Kritik an der Aufarbeitung der Finanzkrise hat sich aber doch etwas getan und es sind eine ganze Reihe von neuen Regeln - besonders für die Bankenbranche - durchgesetzt worden. Martin Faust ist Professor für Bankbetriebslehre an der Frankfurt School of Finance and Management. Wir haben ihn gefragt, wo der Finanzsektor zehn Jahre nach der Insolvenz von Lehman Brothers steht und wo heute die Gefahren sind.

Pleitestadt San Bernadino

Und wir gehen noch einmal zurück in die USA - dort wo alles vor zehn Jahren begann: Die Finanz- und Wirtschaftskrise traf damals viele kalifornische Städte, als es um ihre Finanzen ohnehin schon schlecht bestellt war. Beispiel San Bernardino: Die Stadt östlich von Los Angeles konnte mit dem Einbruch ihrer Einnahmen ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen, sie musste Insolvenz anmelden. Bis heute haben sich Städte wie San Bernadino nicht von der Krise erholt.

Redakteur am Mikrophon: Thomas Kohlmann
Technik: Michael Springer