10 bedeutende DEFA-Filme
Die DDR-Filmgesellschaft, kurz DEFA, hat in ihrem 45-jährigen Bestehen etwa 4000 Filme in den Studios in Potsdam, Berlin und Dresden produziert. Wir stellen zehn markante Filme vor.
"Die Mörder sind unter uns" (1946)
Das ist der erste DEFA-Spielfilm und zugleich der erste deutsche Spielfilm der Nachkriegszeit. Regie führte Wolfgang Staudte, der sich nicht nur mit der deutschen, sondern auch mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzte. Der Film spielt im Jahr 1945 im zerbombten Berlin und erzählt die Geschichte einer jungen Fotografin, die das KZ überlebt hat und nach dem Krieg nach Berlin zurückkehrt.
"Das kalte Herz" (1950)
"Das kalte Herz", gedreht in den Filmstudios Babelsberg, ist nicht nur der erste DEFA-Farbfilm, sondern auch die erste Märchenverfilmung der DEFA. Die Handlung beruht auf dem gleichnamigen Märchen von Wilhelm Hauff. Mit rund zehn Millionen Zuschauern wurde er zu einem der erfolgreichsten DEFA-Filme überhaupt. Auf dem Filmfestival Karlovy Vary gewann er 1951 den Preis für besten Farbfilm.
"Sterne" (1959)
Die deutsch-bulgarische Produktion gilt als erster deutscher Film, der sich mit der Verantwortung der Deutschen im Holocaust befasst. Er wurde in der Umgebung der bulgarischen Hauptstadt Sofia gedreht und erzählt die Geschichte eines kleinen, von Deutschen besetzten Dorfes im Jahr 1943. Die Hauptfigur: der Wehrmachts-Unteroffizier Walther, der lieber malt, als Zivilarbeiter zu beaufsichtigen.
"Alarm im Kasperletheater" (1960)
Am DEFA-Trickfilmstudio in Dresden entstanden rund 950 Animationsfilme - darunter auch der 16-minütige Zeichentrickfilm "Alarm im Kasperletheater". Er zählt zu den bekanntesten Produktionen. Durch viele Wiederholungen im DDR-Fernsehen wurde er zu einem ostdeutschen Zeichentrick-Klassiker.
"Die Söhne der großen Bärin" (1965)
Das war der erste DEFA-Indianerfilm mit dem populären Schauspieler Gojko Mitić. Mit diesem Film begann seine Laufbahn als "DDR-Chefindianer". Erfahrung hatte er bereits in einer Nebenrolle in drei Karl-May-Filmen gesammelt. Anfangs war Mitić' Deutsch etwas holprig, weswegen seine Stimme immer synchronisiert wurde.
"Spur der Steine" (1966)
Der Film wurde in Potsdam uraufgeführt, lief dann in einigen Kinos, bevor er wegen "antisozialistischer Tendenzen" aus dem Programm genommen wurde. Fast der gesamte DEFA-Jahrgang wird im Zuge des 11. Plenums des ZK der SED (auch als "Kahlschlag-Plenum" bekannt) verboten. Erst im Oktober 1989 durfte der Film wieder in der DDR aufgeführt werden, ein Jahr später wurde er bei der Berlinale gezeigt.
"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" (1973)
Der Kultfilm mit Libuse Safránková in der Titelrolle entstand in Co-Produktion mit den tschechischen Barrandov-Filmstudios. Seit Jahren ist er ein fester Bestandteil des Weihnachtsprogramms der deutschen öffentlich-rechtlichen Sender. Die originalen Spielstätten in Moritzburg gelten als Touristenziel. Die Treppe, auf der Aschenbrödel ihren Schuh verlor, gilt als beliebter Ort für Heiratsanträge.
"Jakob der Lügner" (1974)
Der DEFA-Film war eine Literaturverfilmung von Jurek Beckers gleichnamigen Roman. Er geht in die DDR-Filmgeschichte ein als einziger DEFA-Film, der für einen Oscar in der Kategorie bester fremdsprachiger Film nominiert wurde.
"Die Architekten" (1990)
Der Film erzählt die Geschichte des Architekten Daniel Brenner, der an den Widrigkeiten des Systems zerbricht. In kaum einem anderen Film wird die Kritik am System so deutlich geäußert wie im Film des Regisseurs Peter Kahane. Die verfehlte staatliche Baupolitik und der Generationenkonflikt in der DDR sind zentrale Themen im Film.
"Berlin – Prenzlauer Berg...
Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990" von 1990 ist ein Dokumentarfilm aus der Wendezeit, der einen Einblick in den Berliner Kiez gewährt. Er begleitet einige Einwohner in dieser politisch turbulenten Zeit, wie etwa die Näherinnen eines Bekleidungswerk, die sich über ihre berufliche Zukunft Gedanken machen oder den Ostberliner Fotografen Harald Hauswald, der Rede und Antwort steht.