Überfall auf Team von Sporting Lissabon
16. Mai 2018Beim portugiesischen Traditionsclub Sporting Lissabon hat es am Dienstag einen schweren Zwischenfall gegeben. Rund 50 Maskierte stürmten das Trainingsgelände des Hauptstadtclubs und attackierten Spieler und Verantwortliche. Unter den Verletzten ist auch Bas Dost, der ehemalige Spieler des VfL Wolfsburg. Er erlitt eine Wunde am Kopf und musste medizinisch versorgt werden.
Laut Medienberichten waren die Angreifer mit Gürteln und Stöcken bewaffnet. Sie überraschten die Mannschaft in der Umkleidekabine. Neben Dost wurde auch der Assistenztrainer Mario Monteiro verletzt. Auch auf Trainer Jorge Jesus hatten es die Angreifer abgesehen. Der 64-Jährige kam jedoch glücklicherweise ohne Blessuren davon. Als Grund für die Attacke wird die 1:2-Niederlage gegen Maritimo Funchal am vergangenen Wochenende und das damit verbundene Verpassen der Champions-League-Qualifikation vermutet.
"Keine Fußball-Fans, sondern Kriminelle"
Der Verein verurteilte den Angriff der Chaoten scharf: "Sporting ist nicht das, Sporting kann das nicht sein." Man werde die entsprechenden Schritte einleiten, um das Geschehene aufzuklären und die Strafen für die Verantwortlichen einzufordern, hieß es. Auch die portugiesische Liga äußert sich zu der Attacke: "Die Täter sind keine Fußball-Fans, sondern Kriminelle." Die Generalstaatsanwaltschaft des Landes hat eine Untersuchung zu dem Vorfall eingeleitet.
Sicherheitsbedenken vor Pokalfinale
In der Nacht auf Mittwoch versammelten sich Anhänger von Sporting vor dem Stadion und setzten ein Zeichen gegen die Attacke der Chaoten. Auf Bannern präsentierten sie unter anderem ein Foto von Bas Dost und deutliche Statements gegen die Angreifer, z.B. "50 sind nicht 3,5 Millionen".
Am kommenden Sonntag trifft Sporting im Pokalfinale auf Außenseiter CD Aves. Laut der portugiesischen Tageszeitung "Publico" denken einige Spieler darüber nach, im Estadio Nacional do Jamor aus Sicherheitsgründen nicht anzutreten. Fraglich ist auch, ob Bas Dost bei der Partie mitwirken kann.
mvd/sn (mit sid und dpa)