Öl bedroht Vögel und Korallen in Norwegen
18. Februar 2011Das Schweröl aus den leckgeschlagenen Tanks des isländischen Containerschiffs "Godafoss" sei an die südnorwegische Insel Akerøya geschwemmt worden, teilte ein Sprecher der norwegischen Küstenwache am Freitag (18.02.2011) mit. Auch die Insel Asmaløy ist betroffen. Die beiden Inseln gehören zum einzigen Meeresnationalpark Norwegens, dem Itre Hvaler. Das Schutzgebiet wurde 2009 eingerichtet und ist bekannt für seine Korallen und Seetangwälder.
Zwei Tanks des Frachters leckgeschlagen
Bisher ist unklar, wie viel Öl aus den Tanks des 165 Meter langen Frachters ausgetreten ist und wie viel Öl sich insgesamt an Bord befand. Norwegische Medien berichteten, das Öl stamme aus zwei Tanks mit einer Kapazität von jeweils 250 Tonnen. Agenturen sprechen sogar von 800 Tonnen Öl, die ins Wasser gelaufen sind und an Land treiben konnten.
Seevögel in Gefahr
Eine Sprecherin der Umweltorganisation WWF nannte 375 Tonnen als wahrscheinlich und sprach von einer "drohenden Katastrophe" für das Naturschutzgebiet. Dort leben nach WWF-Angaben hunderte Seevogelarten. 220 von ihnen sind als bedroht eingestuft.
Rettungsteams aus Norwegen und Schweden versuchten, die Ausbreitung des schwarzen Teppichs durch Abpumpen und das Auslegen von Sperrringen einzudämmen. Inzwischen dringt nach Angaben der norwegischen Behörden kein Treibstoff mehr aus dem Schiff ins Meer.
Das isländische Schiff "Godafoss" war am späten Donnerstag auf Grund gelaufen. Der mit 439 Containern beladene Frachter war auf dem Weg vom norwegischen Frederiksstad nach Helsingborg in Schweden. Laut Agenturberichten ist die "Godafoss" auf einen Felsen aufgelaufen. Die 14-köpfige Besatzung blieb unverletzt.
Autorin: Julia Hahn (mit dpa, rtr)
Redaktion: Eleonore Uhlich