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China: Konjunktur belebt sich

13. September 2016

Neuer Schwung für die chinesische Wirtschaft: Die Industrie produzierte im August überraschend viel, der Einzelhandel steigerte den Umsatz merklich und insbesondere die Nachfrage nach Autos zog kräftig an.

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Autofabrik von GM in Schanghai
Bild: picture-alliance/dpa/dpaweb

Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes fuhren ihre Produktion um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach oben, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking mitteilte. Das war das stärkste Wachstum seit fünf Monaten. Es übertraf zugleich die Prognosen von Analysten, die im Schnitt mit plus 6,1 Prozent gerechnet hatten.

Dahinter stecken staatliche Infrastrukturinvestitionen sowie die rege Bautätigkeit. Sie trieben die Nachfrage nach Baumaterialien an. Hinzu kommt eine Belebung der Stahlindustrie, nachdem diese ihre Kapazitäten lange Zeit gedrosselt hat. "Das passt zu den guten Konjunkturdaten der vergangenen Woche", sagte Commerzbank-Ökonom Zhou Hao. So stiegen die Importe erstmals seit fast zwei Jahren wieder.

Steuervergünstigungen laufen bald aus

Unerwartet deutlich legten auch die Einzelhandelsumsätze zu. Das Plus lag im August mit 10,6 Prozent sowohl über den Expertenschätzungen als auch über dem Anstieg im Vormonat. Besonders guten liefen die Geschäfte in den Autohäusern, die ihren Umsatz so kräftig steigerten wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Hintergrund sind die am Jahresende auslaufenden Steuervergünstigungen, die viele Fahrer in die Autohäuser lockte.

Die Investitionen in Anlagen wie beispielsweise Fabriken zogen in den ersten Monaten um 8,1 Prozent an und damit etwas stärker als angenommen. Die Investitionen in Immobilien legten um 6,2 Prozent zu. "Die Erholung am Immobilienmarkt bedeutet, dass dieser Bereich zum Wirtschaftswachstum in diesem Jahr beitragen wird", sagte Ökonom Ma Xiaoping von der Großbank HSBC.

China hat sich für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum zwischen 6,5 und 7,0 Prozent zum Ziel gesetzt. Im zweiten Quartal legte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA um 6,7 Prozent zu und damit etwas robuster als erwartet. Dennoch gibt es Skepsis, ob China den Strukturwandel und die Folgen des Brexit-Votums gut verdauen kann. Der Internationale Währungsfonds rechnet mit einer kontinuierlichen Verlangsamung des Wachstums auf Raten von unter sechs Prozent ab 2020.

ul/hb (rtr)