1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

USA: Kämpfe mit Kurden in Syrien stoppen

30. August 2016

"Diese Zusammenstöße sind inakzeptabel", verlautet aus dem Pentagon. Die Gefechte zwischen der türkischen Armee und der syrischen Kurdenmiliz YPG müssten umgehend eingestellt werden. Die Türkei bleibt hart.

https://p.dw.com/p/1Jruw
Kämpfer und Kämpferinnen der kurdischen YPG in Nordsyrien (foto: Getty Images/AFP/D. Souleiman)
Kämpfer und Kämpferinnen der kurdischen YPG in NordsyrienBild: Getty Images/AFP/D. Souleiman

Die USA haben ein sofortiges Ende der Kämpfe zwischen der türkischen Armee und dem von Washington unterstützen Bündnis unter kurdischer Führung im Norden Syriens verlangt. "Wir sagen deutlich, dass wir diese Zusammenstöße inakzeptabel finden", sagte Pentagon-Sprecher Peter Cook. Man sei "sehr besorgt". Die Auseinandersetzungen seien nicht koordiniert mit den US-Truppen und man "unterstütze sie nicht".

Atempause für den IS

Derartige unkoordinierte Militäroperationen arbeiteten nur dem "Islamischen Staat" (IS) in die Hände, der sich zurückziehen und neu formieren könne, zu neuen Angriffen und Terrorakten, so Cook. Ungeachtet dessen setzte die türkische Armee ihren Kampf gegen die syrische Kurdenmiliz YPG fort. Sie werde die YPG so lange bekämpfen, bis diese sich wieder hinter den Euphrat zurückziehe, wiederholte Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Das sei bereits geschehen, hatte US-Verteidigungsminister Ashton Carter entgegnet. Man habe die Türkei deswegen gedrängt, sich auf den Kampf gegen die IS-Dschihadisten zu konzentrieren. US-Vizepräsident Joe Biden hatte vergangene Woche bei einem Türkei-Besuch versichert, die USA hätten der Kurdenmiliz mit dem Entzug ihrer Unterstützung gedroht, sollten sie sich nicht aus dem Grenzgebiet und hinter den Euphrat zurückziehen. Biden hatte sich im Namen der USA hinter die türkischen Militäraktionen gestellt.

US-Verteidigungsminister Ashtin Carter (foto: Getty Images/AFP/D. Roland)
US-Verteidigungsminister CarterBild: Getty Images/AFP/D. Roland

Angst vor einem Kurden-Staat

Der türkische Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus bestätigte im Sender NTV, eines der wichtigsten Ziele der türkischen Offensive sei es, die Schaffung eines von der YPG-Miliz kontrollierten Korridors zu verhindern, der sich vom Irak bis zum Rand des Mittelmeers ziehe. "Wenn das geschieht, wäre Syrien gespalten", sagte er. Er fügte hinzu, alle mit dem Konflikt befassten Parteien seien vorab von der Türkei informiert worden.

Die USA unterstützen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG, den bewaffneten Arm der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union PYD, im Kampf gegen den IS. Die türkische Regierung betrachtet die PYD als syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK und hatte daher vergangene Woche eine Offensive gegen die syrisch-kurdische Miliz gestartet. Außerdem kämpft die türkische Armee in der Region gegen den IS.

SC/haz (afp, APE, rtr)