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Bundeswehr-Patrouille in Mali angegriffen

7. Juli 2016

Seit drei Jahren ist die Bundeswehr im westafrikanischen Mali im Einsatz, bildet Soldaten aus und übernimmt Aufklärungsarbeit. Nun wurden die deutschen Soldaten dort erstmals direkt beschossen.

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EUTM Bundeswehr europäische Trainingsmission Ausbildung Mali Armee (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Angriff auf eine Bundeswehr-Patrouille der UN-Mission für Mali (MINUSMA) erfolgte nördlich von Gao während eines Stopps, wie die Bundeswehr mitteilte. Verletzte gab es demnach nicht. Auch Fahrzeuge seien nicht beschädigt worden. Die Patrouille kehrte in ihren Stützpunkt Camp Castor in die nordmalische Stadt zurück.

Immer wieder Anschläge

Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. Die Bundeswehr ist seit drei Jahren in dem westafrikanischen Krisenstaat im Einsatz. Im Rahmen der EU-Trainingsmission EUTM Mali bildet sie einheimische Soldaten aus. Als Teil der MINUSMA-Unterstützungsmission übernimmt sie vor allem Aufklärungsaufgaben. Der Einsatz gilt als die gefährlichste UN-Mission weltweit.

Erst Anfang Juni waren bei zwei Anschlägen auf die UN-Friedenstruppen in Mali vier Menschen getötet worden. Bei einem Anschlag beim MINUSMA-Lager in Gao wurde ein chinesischer Blauhelmsoldat getötet. Das Bundeswehrlager ist nur wenige Kilometer von dem Anschlagsort entfernt.

Kurz darauf wurden in einem anderen Stadtviertel von Gao UN-Minenräumer attackiert. Bei dem Angriff wurden laut der UN-Mission zwei malische Sicherheitsleute und ein "internationaler Experte" getötet. Zu beiden Anschlägen bekannte sich Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI), der nordafrikanische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.

Kampf gegen Islamisten

Mali war nach einem Armeeputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken islamistischer Milizen in den Süden des Landes, wo auch die Hauptstadt Bamako liegt, zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Später übergaben die Franzosen die Verantwortung an die UN-Truppe MINUSMA. Sie wurde immer wieder ein Ziel von Angriffen islamistischer Aufständischer.

cr/sti (afp)