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Schüsse im südchinesischen Meer

20. Juni 2016

Fischer aus China werfen ihre Netze vor den indonesischen Natuna-Inseln aus, die Marine des Landes antwortet mit Schüssen. Der Konflikt um das rohstoffreiche Seegebiet verschärft sich weiter.

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Kriegsschiff der indonesischen Marine (Foto: Getty Images/AFP
Kriegsschiff der indonesischen MarineBild: Getty Images/AFP/A. Ibrahim

China hat mit scharfem Protest auf einen erneuten Zwischenfall im Südchinesischen Meer reagiert, bei dem die indonesische Marine ein Fischerboot aus der Volksrepublik beschossen hat. Die Regierung in Peking verurteile solch "exzessive Gewalt", sagte ein Sprecher des Außenministeriums.

Wie chinesische Staatsmedien berichteten, ereignete sich der Zwischenfall bereits am Freitag in einem Seegebiet, in dem Chinesen "traditionell" fischen würden, das aber von beiden Ländern beansprucht wird. Ein chinesischer Fischer wurde demnach durch die indonesischen Schüsse verletzt. Die Marine nahm sieben Seeleute in Gewahrsam.

Indonesien gibt sich entschlossen

Regierungsvertreter in Jakarta bestätigten "Warnschüsse" auf ein chinesisches Schiff, das "illegal" vor den indonesischen Natuna-Inseln gefischt habe. Einer der Schüsse habe das Schiff am Rumpf getroffen. "Egal, unter welcher Flagge ein Schiff fährt, wenn es gegen indonesische Gesetze verstößt, werden wir nicht zögern, Maßnahmen zu ergreifen", sagte ein Sprecher der indonesischen Marine.

Karte Südchinesisches Meer Besitzanspruch China Deutsch

Der Vorfall war in diesem Jahr bereits der dritte seiner Art. Schon im März hatte Indonesien chinesische Fischer abgefangen. Im Mai feuerte eine Fregatte Schüsse auf einen Fisch-Trawler aus China und ergriff acht Besatzungsmitglieder.

Chinesische Besitzansprüche

Der Fischerei-Konflikt ist Teil des umfassenderen Territorialstreits zwischen China und seinen Nachbarstaaten. Die Volksrepublik beansprucht etwa 80 Prozent der rohstoffreichen Gewässer im Südchinesischen Meer, teils bis vor die Küsten Indonesiens, der Philippinen, Vietnams und anderer Länder.

Dies führt immer zu Reibereien und Kritik an Peking. China hat unter internationalem Protest an mehreren Riffen Land aufgeschüttet und Militäreinrichtungen aufgebaut.

wl/se (dpa, rtre)