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VW kommt bei US-Klagen voran

24. Mai 2016

Volkswagen kommt bei der Aufarbeitung der Abgasaffäre seinem Ziel einer Einigung mit den US-Behörden näher. Der zuständige Richter geht davon aus, dass der Zeitplan eingehalten wird. Die Kosten sind noch unklar.

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VW Logo Symbolbild mit US-Flagge
Bild: picture-alliance/dpa

Volkswagen macht auf dem Weg zu einem Vergleich im Mammutverfahren rund um den Dieselskandal in den USA weiter Fortschritte. Der Konzern und die zahlreichen Kläger gingen in die richtige Richtung, um fristgemäß eine Einigung zu präsentieren, sagte der zuständige Richter Charles Breyer bei einer Anhörung in San Francisco. VW mache "deutliche Fortschritte" so Breyer. Der Richter ist für den deutschen Autobauer von höchster Bedeutung, denn an seinem Bezirksgericht sind sämtliche Klagen gegen VW gebündelt worden - von der des enttäuschten VW-Fahrers bis hin zur Milliardenklage des amerikanischen Senats.

Wie könnte eine Einigung aussehen?

Wie bereits bei einer Anhörung im April kündigte Breyer erneut an, dass die von den Abgasmanipulationen betroffene 580.000 Dieselautos zurückgekauft oder umgerüstet werden müssten. Wie groß welcher Anteil ist, wird die Gesamtkosten maßgeblich beeinflussen. Bei vielen Fahrzeugen gilt es als unwahrscheinlich, dass sie durch Reparaturen in einen zulässigen Zustand versetzt werden können. Darüber hinaus sollen VW-Besitzer noch eine "substanzielle Entschädigung" erhalten, bekräftigte Breyer.

Richter Charles Breyer (Foto: picture-alliance/dpa/U.S. Government)
Entscheidender Mann für VW: Richter Charles BreyerBild: picture-alliance/dpa/U.S. Government

Reichen die Rücklagen?

VW hat vorerst 16,2 Milliarden Euro wegen des Skandals zurückgelegt, was ihm bereits den größten Verlust seiner Geschichte einbrockte. Ob die Summe ausreicht, ist fraglich. Nord-LB-Experte Frank Schwope rechnet derzeit mit Gesamtkosten von 20 bis 30 Milliarden Euro. Anders hingegen äußerte sich ein Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Uns ist bekannt, welche Summe aus heutiger Sicht auf uns zukommt", sagte die mit dem US-Prozess vertraute Person. Die Höhe nannte die Person nicht. Der Insider machte jedoch klar, dass dafür keine weitere Vorsorge nötig sei. Volkswagen äußerte sich nicht.

Die juristische Aufarbeitung des Skandals ist damit aber noch nicht abgeschlossen. Die Niedersachsen sind wegen der Manipulationen mit zahlreichen Schadensersatzklagen von Dieselbesitzern, Autohändlern und Investoren konfrontiert. Dieser Streit dürfte VW noch mehrere Jahre beschäftigen, bevor die Kosten auch hier absehbar sind.

Nm (dpa, rtr)