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Forscher entdecken neue Affenarten

Dagmar Breitenbach (mit dpa und epd)18. April 2016

Winzlinge mit Riesenaugen: Wissenschaftler haben Bekanntschaft mit drei neuen Mausmaki-Arten gemacht. Waren auf Madagaskar vor 20 Jahren noch zwei dieser Mini-Affen bekannt, sind es heute mehr als zehnmal so viele.

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Ein Mausmaki, der kleinste Affe der Welt, hängt in einem Baum (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Mit höchstens 27 Zentimeter vom Kopf bis zur Schwanzspitze ist der Microcebus, der Mausmaki, der kleinste Primat der Welt. Die winzigen nachtaktiven Allesfresser leben vorwiegend im Wald und zwar nur auf der Insel Madagaskar, vor der Südostküste Afrikas.

Noch vor 20 Jahren waren nur zwei Arten dieser kleinen Primaten bekannt. Gemeinsam mit Kollegen der Universität von Kentucky, dem Duke Lemur Center und der Antananarivo Universität auf Madagaskar haben Forscher des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) in Göttingen nun gleich drei neue Affenarten auf Madagaskar beschrieben.

Es handelt sich laut DPZ um bisher unbekannte Spezies von Mausmakis. Mit der Entdeckung sei die Zahl der bekannten Mausmaki-Arten auf 24 gestiegen.

Äußerlich ähneln sich die Mausmaki-Arten mit ihrem bräunlichen Fell und den Riesenaugen sehr stark. Nur mit Hilfe genetischer Verfahren lassen sie sich unterscheiden.

Ein Goodman-Mausmaki, eine kleine Affenart, schaut durch Blätter (Foto: Imago/Blickwinkel)
Der Goodman-Mausmaki wurde vor 11 Jahren entdecktBild: Imago/Blickwinkel

"Durch den Einsatz neuer, objektiver Methoden zur Bewertung von genetischen Unterschieden zwischen verschiedenen Individuen konnten wir mehrere unabhängige Belege dafür finden, dass diese drei Mausmakis neue Arten darstellen", sagt DPZ-Forscher Peter Kappeler. Das Team veröffentlichte eine Studie zu den neuen Affenarten im März in der Fachzeitschrift "Molecular Ecology".

Kleine Waldgespenster

Makis gehören zur Gruppe der sogenannten Lemuren. Lemur ist das lateinische Wort für Gespenst. Der Name passt zu den Mausmakis mit ihren beinahe unheimlich starrenden Riesenaugen. Tagsüber schlafen sie, nachts streifen sie, auf der Suche nach Früchten, Insekten, Spinnen, Blüten, Nektar und Blättern durch den Wald.

Der kleinste der Mausmakis - und damit der kleinste bekannte Primat überhaupt - heißt Madame Berthes Mausmaki. Die Art wurde im Jahr 2000 entdeckt. Das Äffchen wiegt gerade mal 30 Gramm - so viel wie 13 Ein-Cent-Münzen. Zu den am besten erforschten und am weitesten verbreiteten Arten der Gattung zählen Graue Mausmakis.

Die Mausmakis sind durch Brandrodung und Jagd bedroht - und stehen auf de Roten Liste der bedrohten Tierarten.