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Mumbai-Attentäter zum Tode verurteilt

30. September 2015

Sieben Bomben töteten zahlreiche Pendler 2006 in Mumbai. Ein Gericht verurteilte fünf der radikal-islamischen Attentäter nun zum Tode. Indien gibt Pakistan die Schuld - das Nachbarland weist die Vorwürfe zurück.

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Bombenanschläge in Mumbai 2006 (Foto: AFP)
180 Menschen starben bei den Anschlägen auf Pendlerzüge in Mumbai 2006Bild: S. D'Souza/AFP/Getty Images

Ein indisches Gericht hat fünf Männer zum Tode verurteilt, die mutmaßlich für eine Anschlagserie auf Züge in der westindischen Metropole Mumbai verantwortlich sein sollen. Bei den Bombenangriffen auf Pendlerzüge im Jahr 2006 starben 180 Menschen, 800 wurden verletzt.

Weitere vier Attentäter verurteilte das Gericht zu lebenslanger Haft, drei zu mehreren Jahren Gefängnis. Die indische Staatsantwaltschaft legte ihnen Mord, Verschwörung sowie Kriegsführung gegen Indien zur Last. Das Gericht beurteilte die Anschläge als Racheakt für die Unruhen zwischen Hindus und Muslimen im westindischen Bundesstaat Gujarat im Jahr 2002, bei denen 2000 Menschen getötet wurden, die meisten davon Muslime. Ein Anwalt der Verurteilten kündigte an, die Entscheidung vor einem höheren Gericht anzufechten.

Der Prozess gegen die Zug-Attentäter läuft seit neun Jahren. Insgesamt wurden an die 250 Zeugen angehört. Fünfzehn weitere Menschen, die hinter den Gewalttaten von 2006 stecken sollen - darunter auch der mutmaßliche Hauptverantwortliche - sind jedoch bis heute nicht gefasst worden.

Die indische Regierung macht den pakistanischen Geheimdienst und die südasiatische Terrororganisation Lashkar-e-Taiba (Armee Gottes) für die tödlichen Anschläge von 2006 verantwortlich. Pakistan weist die Vorwürfe jedoch zurück. Die Beziehungen zwischen dem überwiegend hinduistischen Indien und dem muslimischen Nachbarland Pakistan sind seit Jahren angespannt.


vk/cr (ap, dpa, rtr, afp)