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Lawine tötet sieben Alpinisten

15. September 2015

Bei einem Lawinenunglück in den französischen Alpen sind sieben Menschen ums Leben gekommen. Offenbar sind auch vier Deutsche unter den Todesopfern.

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Dôme de Neige im Écrins-Massiv (Foto: Reuters)
Dôme de Neige im Écrins-MassivBild: Reuters/E. Foudrot

Ein beliebtes Touristenziel ist zur tödlichen Falle in den französischen Alpen geworden: Am Écrins-Massiv hat eine Lawine sieben Menschen in den Tod gerissen. Unter den Toten sind vier Deutsche im Alter zwischen etwa 40 und etwa 50 Jahren, wie der Staatsanwalt der Alpenstadt Gap, Raphaël Balland, sagte. Drei weitere Tote seien Tschechen. Eine verletzte Alpinistin stammt aus Deutschland, wie die Sprecherin der Präfektur des Départements Hautes-Alpes mitteilte.

Die Lawine ging gegen Mittag an dem 4015 Meter hohen Gebirgsgipfel Dôme de Neige des Écrins ab. Sie riss eine Gruppe von acht Bergsteigern mit sich. Eine Bergsteigerin überlebte mit einen Beinbruch, wie der Präfekt des Départements Hautes-Alpes, Pierre Besnard, dem Nachrichtensender BFMTV sagte. Zuvor hatte er von einer nur leichten Verletzung gesprochen. Der Dôme de Neige des Écrins ist relativ einfach zu erreichen und deswegen ein beliebtes Ziel von Bergsteigern. Das Unglück ereignete sich nahe Pelvoux in dem Bergmassiv südöstlich von Grenoble.

Alarm schlug der Hüttenwart einer Berghütte in dem Gebiet. 15 Angehörige der französischen Bergrettung waren am Unglücksort im Einsatz. Die Rettungskräfte setzten nach Angaben des Präfekten Besnard sofort zwei Hubschrauber ein, ein dritter kam später hinzu. Neben Gendarmen machten sich auch Hundeführer und Ärzte auf den Weg zum Unglücksort. Die Suche nach zunächst befürchteten weiteren Opfern stellten die Rettungskräfte ein, wie die Präfektur mitteilte.

Untersuchung angekündigt

Zunächst war von fünf Toten und zwei Vermissten berichtet worden. Die Präfektur sprach von drei Seilschaften mit jeweils zwei oder drei Alpinisten, die in dem Gebiet unterwegs waren. Die Gruppe war bei gutem - allerdings winterlichem - Wetter von der Lawine überrascht worden. Als Ursache wurden Verwehungen nach ergiebigen Schneefällen am vergangenen Wochenende vermutet. Ein etwa ein Meter hohes Schneebrett löste demnach die rund 250 Meter lange Lawine aus.

Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve kündigte in Paris an, die Staatsanwaltschaft solle die Unglücksursache untersuchen. Die Region südöstlich von Grenoble ist bei Wintersporttouristen beliebt und wird von Alpinisten, Bergwanderern und Skifahrern intensiv genutzt.

Es handelt sich um das tödlichste Lawinenunglück in Frankreich in diesem Jahr. Im Januar waren bei einer Lawine in der Queyras-Region in den französischen Alpen sechs Menschen ums Leben gekommen. Schneelawinen sind in den Alpen zu jeder Jahreszeit eine tödliche Gefahr.

stu/uh (afp, dpa)