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Neues Flüchtlingsdrama im Mittelmeer

13. September 2015

In der Ägäis ist wieder ein Flüchtlingsboot gekentert. Vor einer kleinen griechischen Insel finden die Rettungsmannschaften immer mehr Leichen, darunter zahlreiche Kinder.

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Flüchtlinge im Mittelmeer schwimmen Richtung Lesbos (Foto: rtr)
Flüchtlinge im Mittelmeer schwimmen Richtung LesbosBild: Reuters/A. Konstantinidis

Vor der griechischen Insel Farmakonisi hat sich eine weitere Flüchtlingstragödie ereignet. Nach dem Kentern eines Flüchtlingsboots hat die Küstenwache mindestens 34 Leichen entdeckt.

Zunächst hatten die Behörden drei und später dann zehn Tote gemeldet. "Meine Kollegen finden immer mehr Menschen, die ertrunken sind", sagte ein Offizier der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur. Unter den Opfern seien zahlreiche Kinder. Sieben der toten Flüchtlinge seien im Inneren des gekenterten Fischkutters entdeckt worden, berichtete das Staatsradio. Die Rettungsmannschaften konnten 68 Menschen aus den Fluten retten. 30 Flüchtlinge konnten die Insel Farmakonisi schwimmend erreichen.

Auch am Samstag Bootsunglücke

Bereits am Vortag waren zwei Schlauchboote vor den Inseln Samos und Lesbos gekentert. Seitdem werden fünf Migranten vermisst und die Rettungskräfte haben nach Berichten örtlicher Medien die Hoffnung aufgegeben, sie am Leben zu finden. Das eine Boot sei nördlich der Insel Samos gekentert. Die Küstenwache habe 24 Flüchtlinge retten können. Diese berichteten von vier vermissten Minderjährigen. Das zweite Boot kenterte vor Lesbos. Dort konnte die Küstenwache 32 Menschen aus den Fluten retten. Ein 20 Jahre alter Flüchtling wird laut Medienberichten seitdem vermisst.

Tausende Flüchtlinge versuchen täglich, von der türkischen Ägäisküste auf eine der griechischen Inseln zu gelangen. Fast alle wollen weiter nach Westeuropa. Am Samstag brachten zwei Fähren mehr als 4000 Migranten von den Inseln nach Piräus, berichtete das Staatsradio. Am frühen Sonntagmorgen kamen weitere 1700 Migranten in Piräus an. Insgesamt pendeln drei Fähren zwischen den Inseln Lesbos, Kos, Kalymnos und Leros und bringen täglich Tausende Menschen zum Festland.

chr/uh (dpa, afp)