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Gute Nacht!

21. Juni 2021

Der Mensch verschläft rund ein Drittel seines Lebens. Doch was passiert eigentlich, wenn uns die Augen zufallen? Hier sind zehn verträumte Fakten zum Tag des Schlafes – passend am längsten Tag des Jahres.

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Schlafen im Stroh (Foto: Fotolia)
Endlich Ruhe! Heute ist der Tag des SchlafesBild: JL Creative Captures/Fotolia

1. Powernapping

Die Augen fallen zu, der Körper fühlt sich schwer an - willkommen im Mittagstief! Ein kurzes Nickerchen kann da helfen, und soll sogar die Konzentrations-, Leistungs- und Reaktionsfähigkeit wieder steigern. Allerdings sollte die Dauer des Tagschlafes 30 Minuten am Stück nicht überschreiten, denn danach tritt der Körper in die Tiefschlafphase ein - und aus der wacht man nur schwer wieder auf.

2. Gähnen ist ansteckend

Müdigkeit, steigende Hirntemperatur, Sauerstoffmangel: Warum genau der Mensch gähnt, ist unklar. Ansteckend ist es jedoch eindeutig. Der Grund dafür sind die Spiegelneuronen, vermuten Forscher. Diese Nervenzellen sind beim Handeln und beim Beobachten aktiv und lassen Menschen das eigene und das Verhalten anderer nachvollziehen - der erste Schritt zur unbewussten Nachahmung. Da kann auch schon das bloße Lesen und daran denken genügen: Der Mund geht auf, langes Einatmen, und… funktioniert's?

Patient im Schlaflabor des Universitätsklinikums Münster (Foto: dpa)
Und, Achtung: Wenn Sie lange genug daran denken, müssen auch Sie gähnen - oder?Bild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch

3. Schlafmittel

Herumwälzen, Gedankenkreisen, und wenn die Augen endlich zufallen, drückt die Blase: Schlaflose Nächte sind anstrengend. Dagegen gibt es bunte Pillen aus der Apotheke, teils auch ohne Rezept. Die bergen laut dem Drogenbericht der Bundesregierung allerdings ein großes Suchtpotenzial. Außerdem sollen insbesondere die meistverschriebenen Schlafmittel, Benzodiazepine, auf lange Sicht dem Gedächtnis schaden und sogar Demenz fördern. Natürliche Mittel gegen schlaflose Nächte sind zum Beispiel Lavendelkissen, Baldriantropfen, Kamillentee oder Vanille. Auch ein paar Mandeln knabbern soll die Nerven beruhigen.

4. Schlafphasen

Ist der Schlaf endlich da, ruhen wir friedlich - oder? Von wegen. Im Schlaf durchläuft der Körper mehrmals pro Nacht verschiedene Schlafphasen. Unterschieden werden sie in REM-Schlaf und Non-REM-Schlaf, der sich noch einmal in Leichtschlaf und Tiefschlaf unterteilen lässt. In der REM-Phase bewegen sich die Augen unter den geschlossenen Lidern schnell hin und her, daher die Namensgebung. Das Gehirn läuft auf Hochtouren. Auch träumt der Schlafende öfter in dieser Phase. In der Tiefschlafphase erholt sich der Körper, er regeneriert und entspannt sich.

5. Träume

Der Traum ist die psychische Aktivität während des Schlafes. Ganze Geschichten kann man im Schlaf erleben, vom Fliegen, Fantasiewelten bis zum Verwandeln in andere Wesen. Was genau dabei passiert, ist umstritten. Für Hirnforscher sind Träume meist die körperliche Antwort auf neuronale Prozesse, für Tiefenpsychologen die Reflexionen des Unbewussten. Klar ist: Alle Menschen träumen ungefähr gleich viel, insofern sie keine Psychopharmaka nehmen. Erinnern können sich jedoch nicht alle gleich oft an das nächtliche Kopfkino.

6. Wie viel Schlaf ist gesund?

Morgens nochmal umdrehen - das wünscht sich jeder manchmal. Mehr Schlaf kann helfen, doch zu viel davon ist sogar schädlich: Herzinfarkt, Demenz und sogar Depressionen können durch die zu lange Bettruhe gefördert werden. Im Durchschnitt schlafen die Deutschen rund sieben Stunden; über die ideale Schlafdauer sind Wissenschaftler uneins. Zwischen sechs und acht Stunden soll sie liegen - also alles im Lot!

Symbolbild Eule (Foto: Getty Images)
Eule oder Lerche? Früh aufstehen liegt in den GenenBild: K. Tsuji/Getty Images

7. Schlaftypen

Der eine ist morgens quirlig und fit, der andere kriegt vor dem dritten Kaffee keinen Ton heraus. Frühaufsteher und Langschläfer eben - oder neuerdings Eulen und Lerchen. Seit einigen Jahren ist durch Studien mehr oder weniger belegt, dass die morgendliche Laune auch genetisch bedingt ist. Bei Eulen tickt die innere Uhr langsamer, bei Lerchen schneller. Die Gen-Rhythmen sind einfach unterschiedlich.

8. Schlafstörer

Mit fortschreitender Zivilisation nimmt der Lärmpegel scheinbar überall zu. Dafür muss man nicht neben einem Tagebau oder in der Einflugschneise eines Flughafen leben. Das sind die "klassischen" Störfaktoren, die müde Menschen um den Schlaf bringen. Doch auch Computerflimmern und das abendliche Scrollen am Smartphone stören den Schlaf. Die hellen Displays können zum Beispiel den Biorhythmus stören. Auch Alkohol bringt Schlaf und Stoffwechsel durcheinander, auch wenn er kurz vor dem Einschlafen entspannend wirkt. Schon ein Glas Wein verschafft einen weniger intensiven Traumschlaf.

Schlafende Frau mit Mobiltelefon (Foto: dpa)
Im Bett schnell noch mal Facebook checken - das schadet dem erholsamen SchlafBild: picture-alliance/dpa/T. Marttila/Lehtikuva

9. Schlaf bei Männern und Frauen

Männer sind anders, Frauen auch. Das gilt im Schlummerzustand gleichermaßen. Schnarchen und wildes Umher-Treten sind nur die Nebenschauplätze, warum es manchmal schwierig ist mit dem anderen Geschlecht. Gern wird die Studie des Verhaltensbiologen John Dittami zitiert: Demnach reagieren Frauen im Schlaf sensibler als Männer auf die Anwesenheit eines Bettgenossen und sind insgesamt wachsamer, auch im Schlaf. Männer dagegen nächtigen tiefer, wenn die Partnerin daneben liegt. Andere Studien wiederum wollen belegen, dass Langzeit-Paare weniger Stresshormone im Blut haben als Singles. Da hilft nur: Ausprobieren und notfalls Oropax benutzen.

10. Schlafgewohnheiten weltweit

Ein Fitnessband-Hersteller hat die Daten seiner Kunden weltweit ausgewertet und ihre Schlafgewohnheiten miteinander verglichen. Die Bänder messen, wie viele Schritte ihr Träger am Tag geht, wann er schlafen geht und wann er wieder aufwacht. Demnach ist Tokio die Stadt, die mit fünf Stunden und 44 Minuten am wenigsten schläft. Melbourner ruht mit 6:58 Stunden am meisten. Und die Berliner schlafen mit sechs Stunden und 49 Minuten eine Minute länger als der durchschnittliche Münchner.

Dieser Artikel wurde am 21.6.2021  aktualisiert