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70 Jahre nach dem D-Day

6. Juni 2014

Mit Gedenken und Feiern wird in Nordfrankreich an die Landung der alliierten Truppen im Zweiten Weltkrieg erinnert. Die größte Militäroperation der Geschichte markierte den Anfang der Befreiung Europas vom Nazi-Terror.

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Nachgestellte Landung von US-Soldaten am Omaha Beach in Vierville Sur Mer (Foto: rtr)
Nachgestellte Landung von US-Soldaten am Omaha Beach in Vierville Sur MerBild: Reuters

Bereits einen Tag vor den großen Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des sogenannten D-Days haben Veteranen, Soldaten und Würdenträger der Landung der Alliierten in der Normandie gedacht. In der nordfranzösischen Gemeinde Picauville nahmen US- und Bundeswehrsoldaten an einer Zeremonie zu Ehren getöteter amerikanischer Piloten teil. Historische US-Militärflugzeuge überflogen den Ort, aus denen unter anderen die Enkeltochter des US-Weltkrieg-Generals George Patton, Helen Patton, mit einem Fallschirm absprang. Insgesamt sind etwa 1000 Veteranen zu den Feiern in die Normandie zurückgekehrt.

Im weiter östlich gelegenen Bénouville trafen Prinz Charles und seine Frau Camilla britische Weltkriegs-Veteranen. Der britische Thronfolger überquerte die bekannte Brücke "Pegasus Bridge", die in der Nacht zum 6. Juni 1944 zu Beginn der Alliierten-Landung von britischen Soldaten eingenommen worden war. Später verfolgten beide den Absprung von 300 Fallschirmspringern über der Gemeinde Ranville. Die Ortschaft gilt als erste Gemeinde auf französischem Festland, die von der Nazi-Besetzung befreit wurde.

Prinz Charles begrüßt Veteranen an der Pegasus-Brücke (Foto: rtr)
Prinz Charles begrüßt Veteranen an der Pegasus-BrückeBild: Reuters

Neue Front gegen Hitler-Deutschland

Am 6. Juni 1944 waren bei der gigantischen Operation "Neptun" 133.000 Soldaten aus den USA, Großbritannien und Kanada an den Stränden der Normandie gelandet, 23.000 Fallschirmjäger sprangen im Hinterland ab. Mit der Militäroperation "Overlord", deren erster Teil die Operation Neptun war, wurde eine neue Front im Kampf gegen Hitler-Deutschland eröffnet, die entscheidend zum Sieg der Alliierten beitrug.

Bis Ende Juli 1944 landeten 1,5 Millionen alliierte Soldaten in der Normandie und kämpften gegen eine halbe Million deutsche Soldaten. In diesen Wochen und den darauffolgenden wurden nach Angaben der Historiker 24.000 US-amerikanische, 20.000 britische oder kanadische Soldaten und 54.000 deutscheWehrmachts-Soldaten getötet. Auch 20.000 Zivilisten starben. Nur an sie soll nun ein Denkmal erinnern, das Frankreichs Präsident Francois Hollande an diesem Freitag in Caen einweiht.

Historischer US-Panzer am Omaha Beach in Vierville Sur Mer (Foto: dpa)
Historischer US-Panzer am Omaha Beach in Vierville Sur MerBild: picture-alliance/dpa

Internationale Gedenkzeremonie

Die offizielle internationale Gedenkzeremonie findet an diesem Freitag in Ouistreham an der nordfranzösischen Küste statt. Am Strand von Ouistreham war am D-Day auch ein kleines Kontingent französischer Soldaten mit den Aliierten angelandet. Frankreichs Präsident erwartet zu der zentralen Feier die Staats- und Regierungschefs aus rund 20 Ländern. Unter ihnen sind US-Präsident Barack Obama, der russische Staatschef Wladimir Putin, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Königin Elizabeth II.. Ferner gibt es mehrere binationale Zeremonien.

Auch die historischen Feiern in der Normandie stehen unter dem Eindruck der Ukraine-Krise. Geplant sind mehrere bilaterale Treffen mit Putin. So wird Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Kremlchef zu einem vier-Augen-Gespräch zusammenkommen.

Außerdem finden viele publikumswirksame Veranstaltungen statt. Fallschirmspringer landen in Teilen der Normandie, Amphibienfahrzeuge und historische Panzer rollen über die Strände, auf dem Wasser werden Bootsparaden organisiert. Für die Nacht zum historischen D-Day hatten die Organisatoren ein besonderes Schauspiel veranstaltet: Synchronisierte Feuerwerke markierten am gesamten Küstenabschnitt auf 80 Kilometer Länge die 24 wichtigsten Punkte der alliierten Landung.

se/sti (afpe, dpa, rtre)