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Lifestyle

Wie Osteopathie Beschwerden lindert

5. Juni 2014

Osteopathie heißt übersetzt "Knochen-Leiden". Eine Bezeichnung, die irreführend ist, denn die Osteopathie ist keine Knochenkrankheit, sondern eine ganzheitliche Behandlungsmethode. Mit den Händen sollen Funktionsstörungen des Körpers behandelt und Schmerzen gelindert werden.

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Nach der Vorstellung der Osteopathie ist der Körper wie ein Uhrwerk. Wenn ein Rädchen nicht mehr funktioniert, dann können auch andere Teile aus dem Takt geraten. Osteopathen glauben, dass das Bindegewebe Störungen von einem Körperteil auf andere übertragen kann. Wenn also der Arm weh tut, dann liegt die Ursache vielleicht ganz woanders im Körper, in der Lunge zum Beispiel. Das Bindegewebe verbindet auch Strukturen, die funktionell nichts miteinander zu tun haben. Und es kann nach der Vorstellung der Osteopathen Funktionsstörungen übertragen. Dies erklärt, warum Ursachen an einer Stelle oft zu Beschwerden in ganz anderen Körperregionen führen. Deshalb behandelt der Osteopath nicht einzelne Beschwerden oder Krankheiten, sondern den Patienten in seiner Gesamtheit. Die Osteopathie kann bei zahlreichen Beschwerden oft wirksam helfen. Aber sie ist kein Allheilmittel, sondern ergänzt idealerweise die Schulmedizin. Erfolgreich können zum Beispiel Gelenkprobleme, Beschwerden wie Hexenschuss, Ischias und Schleudertrauma behandelt werden. Auch bei Verdauungsstörungen, Sodbrennen und Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen, bei Kopfschmerzen, Migräne, Nasennebenhöhlenentzündung, Schwindel oder Tinnitus kann eine osteopathische Behandlung helfen. Und auch Beschwerden wie Skoliose, Hüftdysplasie, Lern- und Konzentrationsstörungen oder Hyperaktivität lassen sich behandeln. Die Grenzen der Osteopathie liegen dort, wo die Selbstheilungskräfte dem Körper nicht mehr helfen. Die Osteopathie darf auch keine Notfallmedizin sein. Schwere und akute Erkrankungen müssen erst einmal schulmedizinisch behandelt werden, zum Beispiel Brüche, Verletzungen oder Wunden. Befinden sich Ablagerungen wie Nieren- und Gallensteine im Körper, dann kann die osteopathische Behandlung Schmerzen verursachen. Deshalb ist ein ausführliches Gespräch vor einer osteopathischen Behandlung sehr wichtig, in dem der Patient seine Krankengeschichte erzählt. Der Osteopath muss genau wissen, an welchen Beschwerden sein Patient leidet und welche Erkrankungen er bereits gehabt hat.