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Klassikserien 2003

5. August 2004

"Opus ultimum", "Instrumentenbauer in Deutschland" sowie die Konzertreihe "Kent Nagano in Berlin"

https://p.dw.com/p/3Es0

OPUS ULTIMUM

Eine 13teilige Sendereihe um das letzte Werk bedeutender Komponisten.

Um die letzten Werke bedeutender Komponisten webt sich seit jeher der Schleier des Mysteriums. Der Hauch der Ewigkeit weht die ehrfurchtsvoll erschauernde Nachwelt an, und sie hört die Klänge so, als habe der Tod mitkomponiert. Der Ernst der Situation scheint unmittelbar zu Musik zu werden – in Tönen der Lebensmüdigkeit, der Klage, der Verzweiflung, aber auch der verklärenden Resignation, des versöhnlichen Abschiednehmens.

Die Entstehungsbedingungen des letzten Werkes, die künstlerisch-menschlichen Haltungen, unterscheiden sich von Komponist zu Komponist. Etliche riss der Tod unvermutet und unerwartet aus ihrem Schaffen heraus, andere beendeten lange davor ihre Laufbahn. Bachs h-Moll-Messe etwa ist ein Beispiel dafür, dass da jemand am Ende seines Lebens eine Summe ziehen und noch einmal ein in jeder Hinsicht repräsentatives Werk erstellen wollte.

Natürlich kommen in der Serie auch die möglicherweise berühmtesten "letzten Noten" der klassischen Musikgeschichte vor: der Beginn des Lacrymosa aus dem letzten Werk von Wolfgang Amadeus Mozart, dem Requiem, über dessen Komposition er 35-jährig starb.

Der Mythos des letzten Werks: Die 13-teilige Sendereihe "opus ultimum", die, verteilt auf das ganze Jahr 2003, über DW-RADIO ausgestrahlt wurde, setzte wird sich immer wieder mit ihm auseinander. Autor der Serie ist Markus Schwering, Kulturredakteur bei der Tageszeitung "Kölner Stadtanzeiger". Sein persönliches Resümee für diese Serie:

"Das Spätwerk schlechthin, das gibt es nicht – allen mythischen Anwandlungen zum Trotz. Allemal aber bleiben die Begegnungen mit letzten Werken aufregende Erlebnisse. Oft genug atmen sie auch dann, wenn sie unvollendet blieben, den Geist der Vollendung: Am Ende einer kurzen oder langen Laufbahn entstanden, ist deren Ertrag in seiner ganzen Fülle, seinem ganzen Reichtum in ihnen aufgehoben."

Die Deutsche Welle konnte für diese Serie einen herausragenden Sprecher gewinnen: Matthias Ponnier, bundesweit bekannt auch als Schauspieler.

Übersicht:

  • Folge 1: Heinrich Schütz: "Der Schwanengesang" (5.1.2003)
  • Folge 2: Johann Sebastian Bach: H-moll-Messe (2.2.2003)
  • Folge 3: Georg Friedrich Händel: Oratorium "Jephtha" (2.3.2003)
  • Folge 4: Joseph Haydn: Streichquartett d-moll op. 103 (6.4.2003)
  • Folge 5: Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem d-moll KV 626 (4.5.2003)
  • Folge 6: Ludwig van Beethoven: Streichquartette op. 130 und 135 (1.6.2003)
  • Folge 7: Franz Schubert: Letzte Lieder und Kirchenkompositionen (6.7.2003)
  • Folge 8: Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichquartett op.80 und letzte Lieder (3.8.2003)
  • Folge 9: Robert Schumann: "Geistervariationen" (7.9.2003)
  • Folge 10: Anton Bruckner: 9. Sinfonie d-moll (5.10.2003)
  • Folge 11: Johannes Brahms: Elf Choralvorspiele für Orgel op. 122 (2.11.2003)
  • Folge 12: Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 10 (7.12.2003)
  • Folge 13: Alban Berg: Violinkonzert (28.12.2003)

Redaktion/ Produktion: Dieter Glave

INSTRUMENTENBAUER IN DEUTSCHLAND

eine 13teilige Serie - im Deutschen Programm an jedem ersten Montag im Monat im "Musikthema"

Der Instrumentenbau in Deutschland hat eine Jahrhunderte lange Tradition. Streich- und Zupfinstrumente, aber auch Tasten- und Blasinstrumente entstehen oft in Familienbetrieben, die sich seit Generationen diesem Handwerk widmen, und aus denen sich z.B. in Mittenwald Instrumentenbauschulen entwickelt haben, die Weltgeltung erlangt haben. Im 20. Jahrhundert kamen große Firmen dazu, die Palette handwerklich gefertiger Meisterinstrumente wurde ergänzt durch Serienproduktionen preisgünstigerer Schülerinstrumente.

Seit etwa 4o Jahren ist ein neuer Markt erschlossen worden, im Zuge der historischen Aufführungspraxis rückte die Rekonstruktion historischer Instrumente ins Blickfeld: Tasteninstrumente wie Cembalo, Spinett und Hammerflügel, aber auch Blasinstrumente wie Krummhörner, Cornamusen u.s.w. wurden nach historischen Vorbildern wieder gebaut. Ob neu oder historisch, eines ist inzwischen allen gemeinsam: der weltweite Vertrieb der Instrumente. Ein großer Teil ist nicht nur für den Verkauf innerhalb Europas, sondern für den Export nach Übersee bestimmt. Spitzenreiter sind hier die USA und Japan. Namen wie Steinway, Bechstein, Hohner oder Sonor sind in aller Welt ein Begriff und stehen für Qualität made in Germany.

Übersicht

  • 1. Steinway, Klaviere Hamburg
  • 2. Bechstein, Klaviere Berlin
  • 3. Klais, Orgeln Bonn
  • 4. Horngacher, Harfe Starnberg
  • 5. Hopf, Gitarren Bubenreuth
  • 6. Hammig, Flöten Markneukirchen
  • 7. Geigenbauschule Mittenwald
  • 8. Moeck, histor. Blasinstrumente Celle
  • 9. Hohner, Akkordeon Trossingen
  • 10. Sonor, Schlagintrumente Aue, NRW
  • 11. Dietrich, historische Zupfinstrumente Erlbach
  • 12.Neupert, histor. Tasteninstrumente Bamberg
  • 13. Sassmann, histor. Tasteninstrumente Berg. Land

Redaktion/Produktion: Gudrun Stegen

Kent Nagano in Berlin

13 Konzertsendungen mit dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin

Sendetermine: in "Klassik und mehr" an jedem vierten Sonntag im Monat.

"Sensationen in Berlin" - solche ethusiastische Schlagzeilen begleiten die Arbeit des Amerikaners Kent Nagano als Chefdirigent des Deutschen Sinfonieorchesters Berlin. Abseits der ausgetretenen Pfade verbinden seine Programme Neu und Alt, zeigen Risikobereitschaft und Konzentration auf ungewöhnliche musikalische Konstellationen. Der weltweit gefragte Maestro wurde vom Musical America Directory zum "Dirigent des Jahres 2001" gewählt. Seine Konzerte beschrieb ein Kritiker als "sinnlich und leidenschaftlich, spontan und unverwechselbar ... eine betörende Mischung von Glamour und Abgeklärtheit".

Nach jahrelanger, erfolgreicher Arbeit mit dem Hallé-Orchester (England) und dem Orchester der Opéra de Lyon (Frankreich) eroberte Kent Nagano die Konzerthäuser der Welt Schritt für Schritt. Seit Juni 2000 wirkt er als Chefdirigent und künstlerischer Leiter des DSO in Berlin. Aber auch in Los Angeles, einer Stadt, die scharenweise Stars aufweisen kann, ist der 51jährige Nagano ein Celebrity: Seit 2002 ist er Chefdirigent der dortigen Oper.

In dreizehn, von der Deutschen Welle präsentierten Konzertprogrammen dirigiert Kent Nagano das Deutsche Sinfonieorchester Berlin. Nach Kriegsende als RIAS-Orchester (RIAS = Radio in the American Sector) gegründet, hat das DSO seit jeher eine besondere, historisch begründete Beziehung zu den USA. Weltruhm erlangte es unter seinen ehemaligen Chefdirigenten Ferenc Fricsay, Lorin Maazel, Riccardo Chailly und Vladimir Ashkenazy.

Das Repertoire dieser Konzertserie umfasst Werke von Schütz und Ockeghem bis hin zu zeitgenössischer Musik von Unsuk Chin und Galina Ustvolskaya. Maestro Nagano erläutert in ausführlichen Interviewpassagen die einmalige "Choreographie" seiner Programmgestaltung. Die Musiken sind aus Konzertaufnahmen jüngerer Zeit, analog Naganos Überzeugung: "Die enormen technologischen Fortschritte und die rasanten Entwicklungen des Informationszeitalters mit ihrer Computertechnologie machen es wichtiger denn je, dass live aufgeführte Musik generell eine Rolle spielt. .... In den abstrakten Formen der Kunst kann der Mensch sich noch wirklich ausdrücken und damit das Leben lebenswert machen."

Folge 1:

  • Anton Webern (1883-1945) Fünf Orchesterstücke, op. 10 Konzert vom 18.2. 2001 (27.04. 2003)
  • Johannes Ockeghem (c. 1420-1497)
    Missa au travail suis für A cappella-Chor. Ausführende: The Tallis Scholars: Konzert vom 9.10.2000
  • Gustav Mahler (1860-1911)
    Sinfonie Nr. 9 D-dur, Konzert vom 9.10.2000
Redaktion: Rick Fulker
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