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VW noch ohne Rückgang im starken US-Markt

2. Oktober 2015

Goldener September für den US-Automarkt: Die großen US-Marken legten deutlich zu, wie auch japanische und deutsche Hersteller. Trotz des Abgas-Skandals konnte sich auch VW behaupten.

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VW Logo Symbolbild mit US-Flagge
Bild: picture-alliance/dpa

Der Wolfsburger Konzern verkaufte laut Mitteilung von seiner Kernmarke VW im vergangenen Monat gut 26.000 Fahrzeuge. Die Verkaufszahlen liegen damit einen Hauch über dem Vorjahresmonat. Die Manipulation von Abgaswerten bei Diesel-Fahrzeugen hatte das US-Umweltamt EPA am 18. September öffentlich bekanntgemacht. VW hatte dann den Verkauf der betroffenen Modelle gestoppt.

Wegen der Affäre rechnen Analysten bei VW mit einem Absatzeinbruch am US-Markt. Das Nordamerika-Geschäft der Wolfsburger schwächelt schon länger, da sie nicht die richtigen Modelle im Angebot hatten. Große Hoffnung setzt der Konzern auf den neuen Passat, der zum Jahresende in die amerikanischen Autohäuser rollt.

Andere Marken stehen besser dar

Die Premiumtochter Audi konnte unterdessen beim Absatz noch keine Kratzer im Lack entdecken. Mit einem Plus von 16,2 Prozent auf 17.340 Autos schlossen die Ingolstädter nach eigenen Angaben des 57. Rekordmonat in Folge ab.

Die anderen deutschen Hersteller gaben in den USA und Nordamerika Zugewinne bekannt. Mercedes USA verkaufte sechs Prozent mehr Fahrzeuge, BMW etwa vier Prozent mehr und Porsche sogar 22,7 Prozent.

Bei den großen US-Konzernen verzeichnete General Motors ein Plus von 12,5 Prozent, Ford von 23 Prozent und Fiat Chrysler von 13,6 Prozent. Auch Toyota Motor schlug im September 16,2 Prozent mehr Autos los. Experten begründen die gestiegene Nachfrage in den USA mit den niedrigen Benzinpreisen und Kreditzinsen.

Sonderschichten in Mexiko gestrichen

VW bereitet sich bereits auf sinkende Verkaufszahlen vor. So streicht das Volkswagen-Werk im mexikanischen Puebla die ursprünglich für Samstag geplanten Sonderschichten. Von Montag bis Freitag werde normal weitergearbeitet, teilte Volkswagen Mexiko am Donnerstag mit.

Volkswagen betreibt im mexikanischen Puebla sein zweitgrößtes Werk weltweit. Über 500.000 Fahrzeuge werden dort pro Jahr gefertigt. Ein Großteil der Autos ist für den Export in die USA bestimmt.

BMW-Chef sieht Standort Deutschland nicht gefährdet

Der Chef des Autobauers BMW, Harald Krüger, sieht den Standort Deutschland trotz des VW-Skandals um manipulierte Abgaswerte nicht gefährdet. "Es gibt keinen Grund, den Technologiestandort Deutschland und seine Schlüsselindustrie insgesamt in Frage zu stellen", sagte der Konzernchef der "Süddeutschen Zeitung". "Ein Generalverdacht ist fehl am Platz."

Indes müssten die Autobauer nun "täglich am Vertrauen" der Kunden arbeiten, sagte Krüger. Dies sei "kein Selbstläufer". Allerdings sei es nun die Aufgabe der Auto-Konzerne, Vertrauen wieder herzustellen. Dazu gehöre auch, "dass wir uns ohne Wenn und Aber an die Vorgaben der Politik halten".

ul/bea (rtr, dpa, afp)