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UNICEF: Klimawandel bedroht Kinder

24. November 2015

690 Millionen Kinder sind durch den Klimawandel von Krankheiten, Armut oder sogar dem Tod bedroht. Davor warnt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, in einem flammenden Appell an den Welt-Klimagipfel.

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Kinder in einem Flüchtlingslager (Foto: Zakira/UNICEF)
Bild: Zakira/UNICEF

Kinder könnten am allerwenigsten etwas für den Klimawandel und sind am stärksten davon betroffen - sagte UNICEF-Chef Anthony Lake. Sollte der UN-Klimagipfel in Paris keine Einigung auf eine Begrenzung der Erderwärmung erzielen, müssten Hunderte Millionen Kinder weltweit darunter leiden.

Klimaextreme erhöhen die Kindersterblichkeit

Laut einer Studie des UN- Kinderhilfswerks leben in den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Weltregionen etwa 690 Millionen Kinder. Rund 530 Millionen Kinder lebten in Ländern, die regelmäßig von katastrophalen Überschwemmungen heimgesucht würden, vor allem in Asien. 160 Millionen Kinder seien in Dürreregionen vor allem in Afrika beheimatet, heißt es in der Studie, die wenige Tage vor Beginn der Klimakonferenz in Paris veröffentlicht wurde.

"Die Zahl der Kinder, die den Risiken des Klimawandels ausgesetzt ist, ist besorgniserregend", sagte Nicholas Rees, einer der Verfasser der Studie bei ihrer Vorstellung in New York. Die durch die Erderwärmung verstärkten extremen Wetterphänomene wie Wirbelstürme, Überschwemmungen und Dürren beschleunigten die Verbreitung von Malaria, Durchfall, Lungenentzündung oder Unterernährung. Kinder seien die ersten, die davon betroffen seien, viele würden in der Folge sterben, heißt es in dem UNICEF-Bericht.

Tödliche Hitzeperioden für Kleinkinder

Dürren zerstörten Gebiete für den Nahrungsmittelanbau und sorgten für steigende Lebensmittelpreise, was die Unterernährung der Menschen in armen Ländern noch verschlimmere. Mangel- und Unterernährung seien wiederum für die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich. Kleinkinder seien überdies besonders gefährdet bei Hitzeperioden, die schnell zu einer Austrocknung führen könnten, heißt es weiter.

Bildergalerie Vanuatu Zerstörung nach Zyklon Pam
Zerstörungen durch Zyklon Pam auf Vanuatu - Stürme nehmen durch den Klimawandel an Heftigkeit und Häufigkeit zuBild: Reuters/Unicef Pacific

UNICEF fordert die Delegierten der UN-Klimakonferenz auf, bei ihren Entscheidungen "den Bedürfnissen der Verwundbarsten, also der Kinder, den Vorrang einzuräumen". Neben der Begrenzung der Erderwärmung, die durch eine Reduzierung des CO2-Ausstoß erreicht werden soll, müssten die Staaten auch Vorsorge für das Eintreten und die Folgen von Klima-Extremen schaffen, verlangt UNICEF.

Weniger als zwei Grad Erderwärmung

Der zweiwöchige Welt-Klimagipfel beginnt am 30. November in Paris. Bei dem Treffen soll erstmals ein globales Klimaschutzabkommen unterzeichnet werden. Erklärtes Ziel der Staatengemeinschaft ist es, die durch Treibhausgase erzeugte Erderwärmung auf zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Das Abkommen soll ab 2020 das Kyoto-Protokoll ablösen.

cw/se (dpa, afpe, afp)