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Trumps Berater auf Schwarzgeld-Liste

15. August 2016

Paul Manafort, Wahlkampfmanager von US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump, steht laut "New York Times" auf einer Liste von Begünstigten der Janukowitsch-Partei. Konkurrentin Hillary Clinton verlangt Aufklärung.

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Paul Manafort, Wahlkampfberater Donald Trumps (foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Rourke

Gleich 22 Mal soll der Name Paul Manafort auf einer Liste "schwarzer Konten" der prorussischen Partei des 2014 gestürzten ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch auftauchen. Der Wahlkampfmanager (Artikelfoto) des amerikanischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump war dem Vernehmen nach jahrelang Berater Janukowitschs und half offenbar dem engen Verbündeten von Kremlchef Wladimir Putin 2010 beim Wahlsieg. Diese Verbindungen belasten Trump schon seit Wochen in seiner Wahlkampagne.

Heikle Verstrickungen

Manafort sollte laut geheimer Dokumente mit insgesamt 12,7 Millionen US-Dollar (rund 11,4 Millionen Euro) entlohnt werden, wie die Zeitung "New York Times" unter Berufung auf die ukrainische Antikorruptionsbehörde berichtete. Wofür die Zahlungen waren und ob sie überhaupt geleistet wurden, war zunächst unklar. Das rund 400 Seiten lange, handgeschriebene Register stammt demnach aus der Zentrale der Partei der Regionen Janukowitschs.

Ukrainischer Ex-Präsident Viktor Janukowitsch (foto: reuters)
An der Spitze eines korrupten Clans in der Ukraine: Ex-Staatschef JanukowitschBild: Reuters

Der Lobbyist Manafort hat laut US-Medien außer für Janukowitsch auch für den früheren philippinischen Machthaber Ferdinand Marcos gearbeitet. In Trumps Stab ist auch der Finanzexperte Carter Page tätig, der bei Geschäften im Dunstkreis des russischen Gazprom-Konzerns mitgewirkt haben soll.

Verständnis für Annexion der Krim

Wohlwollende Äußerungen des Präsidentschaftskandidaten der Republikaner über Russland und Putin sind seit Wochen ein Thema im Wahlkampf. Nach einem Hackerangriff auf den Demokraten-Vorstand, hinter dem die Partei Moskauer Stellen vermutete, rief Trump die Russen dazu auf, nach verschwundenen E-Mails der Kandidatin Clinton zu suchen. In einem Interview sagte der Milliardär kürzlich, die Menschen auf der Krim würden lieber zu Russland gehören als zur Ukraine.

Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook reagierte empört auf den Bericht der "New York Times". "Wir haben von weiteren beunruhigenden Verbindungen zwischen Trumps Team und Pro-Kreml-Elementen in der Ukraine erfahren", hieß es. Trump müsse Beziehungen seiner Mitarbeiter und Berater zu Russland endlich offenlegen.

SC/qu (dpa, APE)