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Politik

Trump-Intimus Stone schuldig gesprochen

16. November 2019

Er war Spin-Doctor für die Wahlkampagne des US-Präsidenten. Nun muss der prominente Politikstratege eine herbe Niederlage einstecken. Sein früherer Chef beklagt sich über "Doppelmoral".

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USA Washington | Prozess Roger Stone
Roger Stone verlässt das Gericht in WashingtonBild: picture-alliance/AP Photo/C. Cortez

Der US-Politikberater Roger Stone, ein langjähriger Vertrauter von Präsident Donald Trump, ist von einem Gericht in Washington schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen sahen den 67-Jährigen unter anderem der Falschaussage und der Justizbehinderung überführt. Das Strafmaß soll im Februar verkündet werden. Stone drohen bis zu 20 Jahre Haft.

Ihm wurde zur Last gelegt, die Kongressuntersuchung zur Affäre um die russische Manipulation des US-Wahlkampfs 2016 behindert zu haben. Unter anderem soll er versucht haben, einen anderen Zeugen zu manipulieren.

Trump kritisierte auf Twitter den Schuldspruch gegen seinen langjährigen Freund und Berater. Es handele sich um einen Fall von "Doppelmoral", wie es ihn nie zuvor in der Geschichte des Landes gegeben habe.

Festnahme in Florida

Stone war im Januar auf Betreiben des Sonderermittlers Robert Mueller in seinem Haus in Florida festgenommen worden. Er kam gegen Zahlung einer 250.000-Dollar-Kaution zunächst wieder frei. Mueller hat die mutmaßlichen russischen Interventionen in den Wahlkampf 2016 und mögliche illegale Kontakte des Trump-Teams nach Russland untersucht.

Stone steht im Verdacht, als Verbindungsmann zwischen der Trump-Kampagne und der Enthüllungsplattform Wikileaks fungiert zu haben. Wikileaks hatte während des Wahlkampfs Zehntausende gehackte E-Mails aus dem Lager von Trumps demokratischer Rivalin Hillary Clinton veröffentlicht. Die E-Mails waren nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste von russischen Hackern gestohlen worden.

Mitte Februar plädierte Stone auf nicht schuldig. Er bezeichnete die Vorwürfe gegen sich als politisch motiviert. Die Anklage wies aber nach, dass er gelogen und einen anderen Zeugen bedrängt hatte, um den Präsidenten zu schützen.

jj/jv (dpa, afp)