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Zu Anschuldigungen gegen DW-Korrespondent Rescheto

Christoph Jumpelt15. August 2016

Moskau-Korrespondent Juri Rescheto war im Juli 2016 zum wiederholten Mal auf der Krim. Seine Themen: die Lage der Menschenrechte, die Lebensumstände und die militärische Situation auf der ukrainischen Halbinsel.

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Seit dem umstrittenen Referendum im März 2014 hat Rescheto konsequent die Annexion der Krim durch Russland und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen auf der ukrainischen Halbinsel in Beiträgen geschildert und in Kommentaren verurteilt. Insbesondere das Schicksal der Krimtataren ist Thema seiner Berichte.

Ein weiterer Grund für die Teilnahme an der Reise zu diesem Zeitpunkt war die Live-Berichterstattung von der Krim parallel zum NATO-Treffen in Warschau. Zudem war ein Treffen mit dem Pressereferat des Obermuftis der Krimtataren in Simferopol für die Recherche zu einer Reportage vereinbart.

Einladung des Verbands der Auslandspresse in Moskau

Die Reise, über die zurzeit in Sozialen Medien diskutiert wird, kam zustande durch die Initiative und auf Einladung des Verbands der Auslandspresse in Moskau. Die DW ist Mitglied und Beitragszahler in dieser – dem Verein der Auslandspresse (VAP) vergleichbaren – Organisation ausländischer Journalisten in Russland.
In der betreffenden Gruppe von Journalisten waren weitere Reporter ausländischer Medien (National Public Radio, ZDF, bulgarisches Fernsehen, serbisches Fernsehen, The Telegraph, südkoreanisches Fernsehen).

Im Gegensatz zu den weiteren Teilnehmern der betreffenden Reise ist DW-Korrespondent Juri Rescheto mit seinem Kameramann von Moskau mit einem zivilen Linienflug in die Nähe der russisch-ukrainischen Grenze geflogen und setzte mit einer Fähre über auf die Krim.

Alle Reisekosten hat die DW gezahlt

Alle mit der Reise verbundenen Kosten hat die DW gezahlt. Rescheto hat auf der Krim gemeinsam mit den anderen Journalisten an zwei Stationen des Reiseprogramms des Verbands der Auslandspresse teilgenommen, die ohne Genehmigung des russischen Außenministeriums nicht denkbar gewesen wären. Diese waren die Besichtigung der Kertsch-Brücke und ein Interview mit dem sogenannten Ministerpräsidenten Aksjonow. Ansonsten hat Rescheto unabhängig von der Gruppe und ohne Begleitung auf der Krim recherchiert und gearbeitet.

Bei einem der Termine im Rahmen der Gruppe hat ein Kamerateam des Senders RT Interviews mit einigen der Journalisten geführt. Darunter auch mit Juri Rescheto.
Im Juni war Rescheto im Vorfeld der Duma-Wahlen ebenfalls auf der Krim. Während dieser Reise zeigen einige seiner Tweets neben den Hashtags #crimea und #annexion versehentlich auch #crimeaisrussia. Dies bedauern wir. Dieser Hashtag reflektiert in keiner Weise die Haltung von Juri Rescheto oder der Deutschen Welle.

Krim zu Unrecht besetztes Hoheitsgebiet der Ukraine

Rescheto: „Ich möchte in aller Deutlichkeit festhalten, dass ich in meiner Berichterstattung die Annexion der Krim durch Russland als völkerrechtswidrigen Akt verurteilt habe. Das während meiner Reise im Juli entstandene Interview mit RT wurde leider unvollständig widergegeben und verfälscht damit meine Aussagen. In diesem Interview habe ich niemals behauptet, dass die Krim russisch sei, sondern dass ich als Reporter die Wirklichkeit der Menschen abbilden muss. Die Wirklichkeit ist, dass Menschen auf der von Russland kontrollierten Halbinsel seit über zwei Jahren nach russischen Gesetzen leben müssen. Die Hashtags #russia, #ukraine und #annexion finden sich in vielen meiner Tweets. Für die irrtümliche Nutzung des Hashtags #crimeaisrussian entschuldige ich mich. Dies war ein Versehen meinerseits, das ich sehr bedauere.“

Die Deutsche Welle stellt hiermit klar, dass die Krim aus Sicht der DW zu Unrecht besetztes Hoheitsgebiet der Ukraine ist. Dies kommt in einer Vielzahl von Beiträgen und Artikeln im Programm der DW unmissverständlich zum Ausdruck.