1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rosberg schlägt zurück

4. September 2016

Mercedes-Pilot Nico Rosberg ärgert seinen ärgsten Rivalen und gewinnt nach einem fulminanten Start in Monza. Lewis Hamilton verpennt den Start. Auch die Ferrari-Fans jubeln.

https://p.dw.com/p/1Jvay
Italien Monza - Formel 1 Nico Rosberg auf dem Siegerpodest
Bild: Reuters/M. Rossi

Nach einer herausragenden Leistung beim Qualifying und mit dem 50. GP-Sieg vor Augen machte der WM-Führende Lewis Hamilton den Fehler gleich von der Pole Position aus am Start. Vertauschte Rollen also dieses Mal im Mercedes-Lager, denn nun hatte Nico Rosberg die Nase vorn: Er nutzte den Sekundenschlaf des Engländers eiskalt aus. Der wurde gleich auf den sechsten Platz durchgereicht. Nicht nur Rosberg profitierte, auch Vettel und Kimi Räikönnen in den Ferrari gewannen jeweils einen Platz, sie fuhren damit unter lautem Jubel der italienischen Fans zwischenzeitlich auf die Ränge zwei und drei vor.

Hamilton blieb am Ende Platz zwei, ebenfalls auf das Podest schaffte es Sebastian Vettel im Ferrari, sehr zur Freude der zehntausenden Tifosi. "Ich kann nicht sagen, wann wir wieder gewinnen werden, aber wir werden gewinnen", versprach Vettel in fließendem Italienisch die so heiß ersehnten Siege. Verhalten wirkte der sonst so extrovertierte Hamilton bei der Siegerehrung. "Mein Start war ganz klar nicht gut", sagte Hamilton, dennoch sei er "stolz, ein Teil dieses Teams zu sein". Rosberg schwärmte dagegen grinsend von seinem "super Start, von da an lief alles perfekt".

Red Bull chancenlos

Als Vierter rundete Vettels finnischer Teamkollege Kimi Räikkönen den versöhnlichen Ferrari-Auftritt ab, Konkurrent Red Bull Racing hatte auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs kaum eine Chance gegen die Roten: Daniel Ricciardo wurde Fünfter, der zuletzt wegen seiner harten Fahrweise kritisierte Max Verstappen fuhr recht unauffällig auf Rang sieben. Force-India-Pilot Nico Hülkenberg fuhr als Zehnter noch in die Punkteränge. Pascal Wehrlein musste seinen Manor wegen eines Defekts auf Anweisung des Kommandostandes in der 28. Runde abstellen.

Eine Woche nach seinem Erfolg im belgischen Spa gewann Rosberg damit auch das zweite Rennen nach der Sommerpause - und stellte vor den anstehenden sieben Rennen bis zum Saisonende die Uhr damit quasi auf null: Rosberg hat nach seinem siebten Saisonsieg beim Europa-Finale der Formel 1 nur noch zwei Punkte Rückstand in der WM-Wertung auf Hamilton.

Entscheidung nach wenigen Sekunden

Rosberg hatte unbeeindruckt vom Verfolgerfeld seine Führung ausgebaut. Nach zwölf Runden war er mehr als sechs Sekunden vor dem Zweiten Vettel und mehr als zwölf Sekunden vor dem nun Vierten Hamilton. Nach den ersten Reifenwechseln von Räikkönen in der 16. Runde und Vettel im 17. Umlauf heftete sich Hamilton auf dem 5,793 Kilometer langen Kurs, der zu fast 80 Prozent bei Vollgas gefahren wird, an die Fersen seines Teamrivalen.

Mercedes setzte auf eine letztlich erfolgreiche Ein-Stopp-Strategie, die Scuderia bevorzugte mit den weicheren Mischungen zwei Reifenwechsel. So kam dann auch Rosberg in der 25. Runde an die Box, Hamilton einen Umlauf später. Die Rangfolge in dem überschaubar spannenden Rennen war damit quasi zementiert: das Mercedes-Duo vor dem Ferrari-Duo. Auf den letzten Runden kam auch keine große Spannung mehr auf. Rosberg lag sieben Umläufe vor Schluss komfortable 13 Sekunden vor Hamilton, der seine Starts wieder in den Griff bekommen muss. Am Ende durfte der Deutsche ungefährdet im Ferrari-Land jubeln.

og/cw (sid, dpa)