Razzia gegen IS im türkischen Kurdengebiet
26. Oktober 2015Türkische Sondereinheiten durchsuchten ein verdächtiges Haus in der zumeist von Kurden bewohnten Millionenstadt Diyarbakir im Südosten des Landes. Die Sicherheitskräfte vermuten in der Stadt eine Zelle der Dschihadisten "Islamischer Staat" (IS).
Zwei Polizisten und sieben Verdächtige getötet
Bei der Razzia im Bezirk Kayapinar kam es zu einem Feuergefecht, wie türkische Medien berichten. Sieben mutmaßliche IS-Terroristen wurden demnach erschossen. Außerdem wurden zwei Polizisten getötet und vier weitere verletzt, als die Verdächtigen einen Sprengsatz zündeten, wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldet. Die Gefechte sollen andauern.
Am 10. Oktober waren bei dem Doppel-Selbstmordanschlag in der Hauptstadt Ankara mehr als 100 Menschen getötet worden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan machte kürzlich den IS, die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, die syrische Kurdenmilz PYD sowie den syrischen Geheimdienst für das Blutbad verantwortlich.
Auch hinter den Anschlägen in Diyarbakir und in der Stadt Suruc an der syrischen Grenze, bei denen im Juni und im Juli insgesamt fast 40 Menschen umkamen, sollen IS-Terroristen stecken. Nach Erkenntnissen der Ermittler waren die Täter in allen Fällen türkische Staatsbürger, die Mitglieder einer IS-Zelle aus dem Osten des Landes sein sollen.
Türkische Medien berichteten am Wochenende, die Polizei suche nach vier mutmaßlichen IS-Aktivisten, darunter eine deutsche Staatsbürgerin. Sie seien von Syrien in die Türkei eingereist, um weitere Anschläge zu verüben.
se/sti (rtr, ape, afp, dpa)