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Armee meldet Erfolge gegen Boko Haram

28. Oktober 2015

Mehr als 330 Geiseln seien aus der Gewalt der Terrorsekte befreit worden. Boko Haram habe bei den Gefechten im Nordosten zudem schwere Verluste erlitten. Löst Präsident Buhari seine Versprechen doch noch ein?

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Nigerias Armee bei einer Operation gegen Boko Haram (foto: EPA/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bei ihrer jüngsten Offensive gegen die Extremisten der Boko Haram hat die nigerianische Armee nach eigenen Angaben 338 Menschen aus der Hand der Islamisten befreit. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um Frauen und Kinder, wie die Armee in Abuja berichtete. Der Militäreinsatz fand demnach am Vortag im Sambisa-Wald im Nordosten des Landes statt, der als eine Hochburg der Boko Haram gilt. Zuletzt hatte die Armee Ende September gemeldet, dass sie 241 gefangene Mädchen und Frauen aus Geiselhaft des Terrorsekte herausgeholt habe.

Bei dem Einsatz am Dienstag seien zudem 30 Islamisten getötet worden. Man habe Waffen und Munition beschlagnahmt, teilte die Armee mit. Vier Terrorcamps seien zerstört worden. Ferner seien vier mutmaßliche Selbstmordattentäter abgefangen und getötet worden, die auf dem Weg in die Stadt Gubula im Nachbarstaat Adamawa gewesen seien.

In den vergangenen Monaten haben die Islamisten ihre Angriffe auf Zivilisten wieder erhöht, sie schlagen immer brutaler zu. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Boko Haram seit Januar 2014 mindestens 2000 Frauen und Mädchen in Nigeria entführt. Für weltweite Aufmerksamkeit sorgte der Überfall auf eine Schule in Chibok im Nordosten des Landes, bei dem 270 Mädchen verschleppt worden waren.

Wende durch Präsident Buhari?

Kurz nach seiner Wahl Ende März war Muhammadu Buhari als Hoffnungsträger gefeiert worden. Der neue nigerianische Präsident sollte die Korruption besiegen, Arbeitsplätze schaffen, vor allem aber Frieden bringen. Besonders groß war bislang die Enttäuschung im Nordosten Nigerias, wo die Hochburgen der Terroristen der Boko Haram ("Westliche Bildung ist Sünde") liegen.

Sieben Monate später warten die Nigerianer immer noch auf den versprochenen Aufbruch. Inzwischen wird Buhari "Baba Go-slow" genannt, was in etwa "Papa Langsam" bedeutet. Er wird an seinem Versprechen gemessen werden, Boko Haram bis zum Ende des Jahres zu besiegen...

SC/qu (rtr, afp, epd, APE)