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1100 Menschen an einem Tag gerettet

29. September 2015

Die Flüchtlinge wurden vor der libyschen Küste von ihren Rettern aufgenommen. Die erweiterte EU-Mission im Mittelmeer gegen Schleuser, die die Menschen mit untauglichen Booten auf See schicken, startet am 7. Oktober.

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Flüchtlingsboot vor der Küste Libyens (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/D. Zammit Lupi

Insgesamt wurden am Montag 1.151 Menschen von kenternden Booten vor der Küste des nordafrikanischen Staates geholt. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Küstenwache des Landes berichtete, gab es insgesamt elf Rettungseinsätze. Alleine die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) nahm 373 Flüchtlinge an Bord ihres Schiffes "Dignity One". Wie ein MSF-Sprecher sagte, wurden die geretteten Flüchtlinge, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, nach Italien gebracht.

Die Rettungseinsätze erfolgten laut den Angaben in internationalen Gewässern. Von der libyschen Küste bis zur italienischen Insel Lampedusa sind es etwa 300 Kilometer.

Schiffe versenken im Auftrag der EU

In Brüssel gab der EU-Ministerrat den 7. Oktober als Termin für den Start der zweiten Phase des Militäreinsatz EUNAVFOR Med ("European Naval Forces Mediterranean") bekannt. Bislang war nur bekannt, dass es im Monat Oktober losgehen sollte. Ziel des Einsatzes ist es, kriminellen Schleusern, die die Flüchtlinge mit vielfach nicht seetauglichen Booten auf den Seeweg Richtung Europa bringen, dass Handwerk zu legen.

Mitte September hatten die EU-Staaten grundsätzlich grünes Licht für den Eintritt in diese zweite Phase der europäischen Militärmission gegeben. Durch eine Ausweitung des Einsatzes soll es den seit Juni im Mittelmeer stationierten EU-Schiffen ermöglicht werden, außerhalb der libyschen Küstengewässer fahrende Schiffe von Schleuserbanden zu stoppen und zu zerstören. Mutmaßliche Kriminelle müssen dann mit einer Festnahme rechnen. An dem Einsatz beteiligt sich auch die Bundeswehr. In der ersten Phase war es lediglich darum gegangen, Flüchtlinge bei ihrer Überfahrt aus Seenot zu retten.

Die bislang EUNAVFOR Med genannte Mission wird laut EU-Mitteilung in "Sophia" umbenannt - nach einem Flüchtlingsbaby, das im August vor der Küste Libyens auf einem Schiff der EU-Mission auf die Welt gekommen ist.

Seit Januar haben nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration rund 430.000 Flüchtlinge versucht, das Mittelmeer Richtung Europa zu überqueren, fast 2.750 Menschen kamen dabei laut IOM ums Leben.

qu/kle (dpa, afp)