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Knapp 40 Tote bei Rebellenattacke in Syrien

16. September 2015

Aus dem syrischen Aleppo wird einer der bislang schwersten Angriffe der Aufständischen gemeldet. Unter den Opfern sind auch 14 Kinder. In Hassaka zündete die IS-Terrormiliz eine tödliche Autobombe.

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Ein Junge läuft durch eine Trümmerlandschaft in Aleppo - hier nach einem Angriff der Regierungstruppen im Bezirk Al-Sukkari (Foto: Ameer al-Halbi APA /LandovI)
Trümmerlandschaft in Aleppo - hier nach einem Angriff der Regierungstruppen im Bezirk Al-SukkariBild: picture-alliance/landov/al-Halbi

Bei einem Rebellenangriff auf die syrische Stadt Aleppo sind nach neuesten Angaben von Aktivisten 38 Menschen getötet und 150 weitere verletzt worden. Wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, attackierten Aufständische mehrere Bezirke der Stadt, die von Regierungstruppen gehalten werden, mit Mörsergranaten und Raketen. Unter den Toten waren demnach auch 14 Kinder.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk vor Ort, weshalb ihre Angaben nur schwer überprüfbar sind. Das syrische Staatsfernsehen meldete mindestens 20 getötete Zivilisten und hundert Verletzte. Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sprach von einem der bisher schwersten Rebellenangriffe in Aleppo. Die Stadt ist seit Juli 2012 geteilt, Rebellen und Regierungstruppen kämpfen seither erbittert um die Kontrolle über die einstige Wirtschaftsmetropole.

IS-Attacke in Hassaka

Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) verübte unterdessen in der nordostsyrischen Stadt Hassaka einen Autobombenanschlag, bei dem laut syrischen Staatsmedien sieben Menschen getötet und mehr als 20 verletzt wurden. Der Beobachtungsstelle zufolge galt der Angriff der Kurdenmiliz YPG. Der IS bekannte sich im Internet zu der Tat. Die überwiegend von Kurden kontrollierte Stadt ist seit Monaten schwer umkämpft.

Millionen Syrer sind vor der seit Jahren andauernden Gewalt auf der Flucht. Machthaber Baschar al-Assad machte den Westen für den Zustrom der Menschen nach Europa mitverantwortlich. "Falls das Schicksal der Flüchtlinge die Europäer beunruhigt, sollten sie ihre Unterstützung von Terroristen (in Syrien) einstellen", sagte Assad in einem Interview, das mehrere russische Medien führten.

Der Westen ernte nun die Früchte davon, dass er Extremisten in Gute und Böse einteile, wurde der Präsident zitiert. Assad rief seine innenpolitischen Gegner zum gemeinsamen Kampf gegen den IS auf. "Wenn wir heute einen beliebigen Syrer fragen, was er jetzt will, lautet seine erste Antwort: Sicherheit und Stabilität für alle", so Assad.

USA: "Russland destabilisiert die Region"

Die USA wiesen das russische Ansinnen einer neuen Koalition gegen die IS-Terrormiliz derweil zurück. Moskau gilt als enger Partner des Regimes in Damaskus. Das Weiße Haus wertet die russische Unterstützung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad nach Aussage seines Sprechers Josh Earnest als kontraproduktiv und als Destabilisierung der Region.

Washington reagierte damit auf Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser hatte die internationale Gemeinschaft aufgefordert, Assad in dessen Kampf gegen den IS zu unterstützen. Earnest erklärte, die USA würden es begrüßen, wenn Russland stattdessen konstruktiver mit der US-geführten Anti-IS-Koalition zusammenarbeite.

jj/nin (dpa, afp, rtr)