Weltkriegsbombe in Dresden entschärft
24. Mai 2018Nach fast 48 Stunden kam die erlösende Nachricht: Von der fünf Zentner schweren Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg geht keine Gefahr mehr aus, twitterte die sächsische Polizei. Die weiträumige Sperrung des betroffenen Dresdner Stadtteils Löbtau in der Nähe des Hauptbahnhofes wurde aufgehoben, die Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren. In den vergangenen Tagen waren zusammen mehr als 1000 Beamte im Einsatz.
Die Bergung der am Dienstag gefundenen Weltkriegsbombe erwies sich als komplizierter als gedacht. Ein erster Versuch, Zünder und Bombe voneinander zu trennen, scheiterte am Mittwochvormittag. Am späten Abend versuchten Experten das mit einer auf dem Zünder aufgebrachten "Raketenklemme" aus der Ferne. Zuvor waren Steine und Dämmmaterial herangebracht worden, um die Auswirkungen einer möglichen Explosion zu mindern.
Unsicherheit bis zum Schluss
Bei dem neuen Entschärfungsversuch kam es zu einer Detonation. Die Polizei wusste bis zuletzt nicht, ob der Sprengkörper damit bereits komplett unschädlich war. Das zur Dämmung angebrachte Material hatte sich entzündet und brannte auch am Donnerstag noch. Daraufhin entschloss sich die Polizei, die Arbeiten zu beschleunigen und einen Roboter einzusetzen. Er sollte das Feuer löschen und die Bombe unter der Dämmung kühlen.
Am Donnerstagnachmittag entfernte ein gepanzerter Bagger den Brandschutt über der Bombe, so dass der Sprengmeister die Bombe in Augenschein nehmen konnte. Dabei stellte sich heraus, dass der Sprengkörper bereits unschädlich war.
Rund 9000 Menschen betroffen
Nach dem Fund der Bombe hatten tausende Bewohner des betroffenen Stadtteils zwei Nächte außerhalb des abgesperrten Bereichs verbringen müssen. Rund 9000 Bewohner wurden laut Polizei in Sicherheit gebracht. Die meisten waren bei Bekannten und Verwandten untergekommen. Mehrere hundert Menschen mussten in eine Notunterkunft.
Das historische Zentrum befindet sich nur einige Kilometer vom Fundort der Bombe entfernt. Die geplante Bombenentschärfung hatte deshalb weite Teile Dresdens in Atem gehalten. Straßenbahn- und Bahnverkehr waren genauso beeinträchtigt wie zeitweise der Flugbetrieb.
sth/qu (afp, dpa)