Katastrophenalarm wegen brennender Müllhalde
13. Mai 2016Tausende alte Autoreifen so weit das Auge reicht stehen in Flammen. Es steigen dichte schwarze Rauchschwaden auf, die sich langsam über der umliegenden Gegend ausbreiten. So dicht, dass man die Hand vor Augen kaum sehen kann.
Ein Teil der Müllkippe in der Region Kastilien-La Mancha im Zentrum von Spanien des Landes hat Feuer gefangen. Die Ursache ist nicht bekannt. Aber die Behörden schließen nicht aus, das der Brand absichtlich in den frühen Morgenstunden gelegt wurde. Verletzt wurde niemand.
Die Regionalregierung rief rund 9000 Bewohner in der nahegelegenen Kleinstadt Sesena südlich von Madrid auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in sicheres Gebiet zu begeben. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass der Wind drehe und die giftige Rauchwolke in die Siedlung getrieben werde. Die Bewohner anderer Ortschaften wurden aufgerufen, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist im Einsatz und versucht mit allen Mitteln den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Seit den 90er Jahren waren in der Region unerlaubt Autoreifen entsorgt worden. Die wilde Deponie wurde im Lauf der Zeit immer größer. 2003 wurde sie für illegal erklärt. Laut spanischen Medien lagern dort inzwischen 100.000 Tonnen Gummireifen. Die Halde bedeckt eine Fläche von 14 Fußballfeldern.
Umweltschützer warnen seit Jahren vor den Umweltgefahren, die mit der Deponie verbundenen sind. Bis heute fanden die Behörden aber keine Lösung zur legalen Entsorgung der Reifen.
uh/qu (afp,ape)