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Frauen verdienen weniger

4. Oktober 2012

Geht es ums Gehalt, steht es in Deutschland nicht gut um die Gleichberechtigung. Auch 2010 verdienten Frauen deutlich weniger als Männer. Auch eine gute Ausbildung schützt nicht vor relativ schlechter Bezahlung.

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Frau am Schreibtisch im Büro (foto: fotolia/archiv)
Bild: Fotolia/ Picture-Factory

Frauen verdienen in Deutschland immer noch deutlich weniger Geld als Männer. Die Verdienstunterschiede haben sich in den vergangenen Jahren nur wenig verringert. Im Durchschnitt bekamen Frauen im Jahr 2010 pro Stunde brutto 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Das teilte das Statistische Bundesamt unter Berufung auf die aktuelle Verdienststrukturerhebung mit. 2006 lag die Differenz bei 23 Prozent.

Besonders groß sind die Unterschiede in den Chef-Etagen. Dort verdienten weibliche Führungskräfte 30 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen: Ihr durchschnittlicher Bruttostundenverdienst lag bei 27,64 Euro, der von männlichen Chefs dagegen bei 39,50 Euro. Ähnlich groß waren die Unterschiede bei Technikern (30 Prozent), in akademischen Berufen (28 Prozent) und bei Handwerkern (25 Prozent). Die geringste Differenz bei der Bezahlung gab es zwischen weiblichen und männlichen Bürokräften. Dort verdienten Frauen vier Prozent weniger als Männer.

Je mehr Bildung, desto mehr Lohndifferenz

Mit steigendem Bildungsniveau steigt auch der Unterschied bei der Bezahlung. Mit niedrigem Abschluss (beispielsweise Haupt- oder Realschulabschule) lag die Differenz der Gehälter bei 11 Prozent. Bei mittlerer Bildung (z.B. Gymnasium) betrug der Verdienstabstand schon 19 Prozent und bei höheren Abschlüssen (beispielsweise Hochschulstudium) lag der Verdienst von Frauen um 27 Prozent unter dem der Männer. Allerdings verringert sich die Lohnlücke bei den jüngeren. Die Differenz für 24-Jährige und Jüngere macht lediglich zwei Prozent aus, sie wächst in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen auf elf Prozent. Bei den 35- bis 44-Jährigen sind es bereits 24 Prozent und der Unterschied bei den 55- bis 64-Jährigen ist mit 28 Prozent am größten.

iw/wl (afp, rtrs)