Eine Fackel, viele Gefühle
Brasilien brennt - für und gegen Olympia. Nach einem Marathon durch das ganze Land hat die Fackel unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ihr Ziel erreicht: Rio de Janeiro. Wird sie die Begeisterung entflammen?
Rio, wie es lächelt und lebt
Rios bekanntester Straßenfeger Renato Sorriso lächelt und macht damit seinem Namen alle Ehre - schließlich bedeutet "Sorriso" auf portugiesisch "lächeln". Bekannt wurde Sorriso, weil er bei den jährlichen Karnevalsumzügen den Müll im Samba-Schritt beseitigt. Hier entzündet er die Flamme an einem Posten in Rios Innenstadt.
Feuer und Flamme
Es ist vollbracht: Rio de Janeiros Bürgermeister Eduardo Paes empfängt die Fackel am Ufer der Guanabara-Bucht. Nach einem Hürdenlauf durch 324 Städte und alle 27 Bundesstaaten des fünftgrößten Landes der Welt ist die Flamme am Zuckerhut angekommen. Der Weg hierher war lang.
Warten auf einen Funken Freude
Überall im Land begleiteten Proteste das Olympische Feuer. Auch in dem Rio-Vorort São Gonçalo sicherte die brasilianische Polizei die Route der Fackelläufer vor Schaulustigen und Demonstranten ab.
Spiel mit dem Feuer
"Fackelschwimmen": Der brasilianische Olympia-Athlet Icarus Pereira vollbrachte das Kunststück, die Flamme lodernd und trocken durch das Schwimmbecken im Stadion "Claudio Coutinho" in der Regierungshauptstadt Brasília zu bringen.
Zeus setzt die Segel
Auf seinem Boot mit dem Namen des Olympia-Gottes Zeus hält der brasilianische Segler Bruno Fontes die Fackel vor Brasiliens größter Hängebrücke in den Himmel. Die unter Denkmalschutz stehende Kettenbrücke Hercílio Luz wurde 1926 eingeweiht und ist das Wahrzeichen der brasilianischen Stadt Florianópolis.
Himmel über Brasilien
In der brasilianischen Stadt Corumbá stieg die Fackel in einem Ballon in den Himmel auf. Der Ausblick muss atemberaubend gewesen sein, denn Corumbá gilt als Hauptstadt des Pantanal, eines der größten Feuchtgebiete der Erde, das seit 2000 zum Welterbe gehört.
Tanzen und protestieren
Nur noch rund 500.000 Indigene leben in Brasilien. Bei den Olympischen Spielen sind die Ureinwohner des Landes deutlich unterrepräsentiert. Der Athlet Kamukaika Lappa Yawalapiti hielt stellvertretend für die indigenen Völker seiner Heimat eine Zeremonie an einer Gedenkstätte in Brasília ab.
Spagat für die Spiele
Die brasilianische Turnerin Rebecca Andrade schwebt mit der Olympischen Fackel über die Straßen von Anapolis, einer Stadt mit 300.000 Einwohnern im Landesinneren im Bundesstaat Goiás. Sicherheitskräfte halten der Athletin den Weg frei.
Wissen sie, was sie tun?
Erst angekettet, dann erschossen. Jaguar "Juma" aus dem Zoo in Manaus sollte beim Fackel-Festakt das Publikum beeindrucken. Nach der Zeremonie flüchtete "Juma" jedoch und griff einen Soldaten an, der ihn daraufhin erschoss. Die Organisatoren zeigten sich zerknirscht und räumten Fehler ein. Für das Tier kam jede Reue zu spät.
Mein Fahrrad, meine Fackel
Kleiner Fackelträger, großer Auflauf: Bei ihrer Ankunft in Brasiliens größter Stadt São Paulo am 24. Juli konnte und durfte dieser Junge die Fackel nur unter großen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Fahrrad durch die Straßen fahren.
Trommeln für Olympia
Abgehoben: Während die olympische Fackel entlang der "Avenida Paulista" durch São Paulos Finanzdistrikt getragen wurde, gab es auch hoch oben einiges zu bestaunen. Künstler und Akrobaten turnten und trommelten furchtlos durch die Luft.
Sportlerglück
Die brasilianische Fünfkämpferin Yane Marques (links) gibt ihr Feuer an die Parathletin Roseane Ferreira da Silva weiter. Marques holte in London Bronze für Brasilien. Ferreira da Silva gewann bei den Spielen in Sydney im Jahr 2000 jeweils eine Goldmedaille im Diskuswerfen und Gewichtheben. Ihr war nach einem Verkehrsunfall ein Bein amputiert worden.
Politikerpech
Kämpferisch hielt auch Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff am 3. Mai die Fackel im Regierungspalast hoch, während Volleyballerin Fabiana Claudinho (links) applaudierte. Eigentlich sollten die Olympischen Spiele Rousseffs zweite Amtszeit krönen, doch nun droht ihr die Amtsenthebung. An der Eröffnung im Maracanã-Stadion wird sie nicht teilnehmen.