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Diane Kruger - Königin von Cannes

Sabine Oelze
29. Mai 2017

Aktueller geht es kaum: Ihr neuester Film "Aus dem Nichts" erzählt vom Anschlag von Neonazis auf Migranten. Diane Kruger wurde dafür als beste Schauspielerin in Cannes ausgezeichnet.

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70th Cannes Film Festival - Abschlußzeremonie Diane Kruger Fatih Akin
Bild: Reuters/R. Duvignau

Im Alter von 15 Jahren suchte sie das Weite. Ihr Heimatort Algermissen in der Nähe von Hildesheim, wo sie am 15. Juli 1976 geboren wurde, war ihr zu eng geworden. Die Tochter einer Bankangestellten und eines Computerspezialisten wollte schnell weg von zu Hause - sie wollte Tänzerin werden. In Paris startete sie zunächst eine Modelkarriere und brachte es auf die Cover von "Vogue" und "Elle".

Vom Model zur Schauspielerin

Im Jahr 2000 wechselte sie dann die Branche und besuchte eine Schauspielschule in der französischen Hauptstadt. Ihr perfektes Französisch verhalf ihr später zu einigen wichtigen Auftritten in französischen Independent-Filmen unter anderem der Regisseurin Fabienne Berthaud. Nach der Beendigung ihrer Ausbildung spielte Kruger in einigen Kurzfilmen mit: "The Piano Player" verschaffte ihr einen Auftritt an der Seite von Christopher Lambert und Dennis Hopper.

70th Cannes Film Festival -Beste Schauspielerin  - Diane Kruger
Freut sich in Cannes über die Auszeichnung als beste Darstellerin: Diane KrugerBild: Reuters/S. Mahe

Karriere in Hollywood

Eine Rolle in einer internationalen Produktion erhielt sie erstmals 2004 im Thriller "Wicker Park" ("Sehnsüchtig"). Ihren deutschen Geburtsnamen "Heidkrüger" legte sie ab, er war für die USA zu kompliziert. Seitdem nennt sie sich Diane Kruger.

Kurze Zeit später schaffte sie den Durchbruch in Hollywood: Wolfgang Petersen boxte sie als schöne Helena in seinem Historienepos "Troja" durch - immerhin 3000 Konkurrentinnen ließ sie im Rennen um die Rolle hinter sich.

Obwohl sie inzwischen in Hollywood lebt, spielte sie immer wieder auch in kleineren europäischen Produktionen mit. In der europäischen Koproduktion "Merry Christmas" trat sie an der Seite deutscher Schauspieler wie Benno Führmann und Daniel Brühl auf: Für ihre Rolle als Sängerin an der Front des ersten Weltkriegs nahm Kruger eigens Gesangsunterricht.

Begehrtes Jury-Mitglied

Viel Beachtung fand 2009 ihr Auftritt in Quentin Tarantinos Nazi-Drama "Inglorious Basterds": Darin verkörperte sie eine Deutsche, die ein doppeltes Spiel spielt, weil sie von den Nazis verehrt wird - und für die Amerikaner spitzelt. Ihr Erfolg sicherte Kruger Berufungen in die Jury der Filmfestspiele von Cannes und Venedig. 2017 übernahm sie in Fatih Akins Film "Aus dem Nichts" ihre erste rein deutschsprachige Rolle - und erhielt prompt die Auszeichnung als beste Darstellerin.

Mehr zum aktuellen Cannes-Jahrgang in der neuen Ausgabe von KINO.

Sabine Oelze Redakteurin und Autorin in der Kulturredaktion