China umgarnt Osteuropa
5. November 2016Die Volksrepublik China hat für mehr Investitionen und einen stärkeren Handel mit den Staaten Mittel- und Osteuropas geworben. Bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen aus 16 Ländern der Region sprach sich Ministerpräsident Li Keqiang für mehr Zusammenarbeit aus. "Wir müssen unsere gemeinsamen Interessen weiter ausweiten", sagte Li in der lettischen Hauptstadt Riga.
"Peking will geeintes Europa"
"Die Zusammenarbeit zwischen China und den Ländern Mittel- und Osteuropas wird nicht nur zu Frieden und Stabilität, sondern auch zur Entwicklung dieser Region betragen", sagte Li Keqiang. Die Kooperation der 16+1 ergänze die Zusammenarbeit der Volksrepublik mit Europa und der EU. Peking hoffe auf ein geeintes, prosperierendes und stabiles Europa, betonte Li. China sei bereit, mehr hochwertige Güter, besonders Agrarprodukte, aus Mittel- und Osteuropa zu importieren.
Auch Lettlands Regierungschef Maris Kucinskis hob das "große Potenzial" der 16+1-Kooperation hervor. Er verwies zudem, ebenso wie sein chinesischer Kollege, auf die Perspektiven im Bereich Transport und Logistik sowie beim Ausbau der Infrastruktur. Ebenso sollten Tourismus und der kulturelle Austausch gefördert werden. Nachholbedarf gebe es im Finanzsektor. Dort die Zusammenarbeit bisher "eher schwach" gewesen, sagte Kucinskis.
Li kündigt große Projekte an
Ändern soll das ein neuer Investmentfonds, der Kooperationsprojekte finanziell unterstützen soll. "Viele große Projekte können bald auf den Weg gebracht werden", sagte Li Keqiang. Einzelheiten dazu wurden nicht bekannt.
Parallel zu dem Gipfeltreffen fand ein Wirtschaftsforum mit gut 600 Unternehmensvertretern statt, ebenso kam es zu mehreren bilateralen Treffen der Regierungschefs. Neben China und Lettland nahmen folgende Länder teil: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Estland, Ungarn, Litauen, Mazedonien, Montenegro, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei und Slowenien.
wl/uh (dpa)