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Airbus: "Wir drehen jeden Stein um"

29. Juni 2020

Europas größter Flugzeughersteller will seine Produktion weiter drosseln - und Tausende von Arbeitsplätzen abbauen. Erst Ende 2021 dürfte die Luftfahrt-Krise vorbei sein, glaubt Airbus-Chef Faury.

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Bild: picture-alliance/AP/F. Scheiber

"Wir können uns von der Entwicklung bei den Airlines nicht abkoppeln", erklärte Airbus-Chef Guillaume Faury (Artikelbild) mit Blick auf die Corona-Krise. Während sein Konzern bisher von einer Kürzung der Produktion um rund 30 Prozent sprach, ist nun von 40 Prozent in den kommenden zwei Jahren die Rede. Von der meistverkauften Baureihe A320 sollen nur noch 40 Maschinen pro Monat gefertigt werden.

Derzeit seien viele fertige Flugzeuge geparkt, sagte der Vorstandsvorsitzende der Zeitung "Die Welt" (Montag). Es werde bis Ende 2021 dauern, bevor Produktion und Auslieferungen wieder im Einklang stünden.

"Zukunft sichern"

Den genauen Umfang des Stellenabbaus bei Airbus will Faury nach Gesprächen mit der Arbeitnehmerseite bis Ende Juli verkünden. Spekuliert wird, dass bis zu 15.000 Stellen in der Zivilflugzeugsparte mit 90.000 Beschäftigten betroffen sind. "Es geht um die notwendige Anpassung an die massiv gesunkenen Produktionszahlen. Es geht darum, unsere Zukunft zu sichern", betonte Faury.

Hamburg Finkenwerder Endmontagelinie Airbus A320 Familie
Eine Maschine der A320-"Familie" in der Endmontagelinie in Hamburg-Finkenwerder (Archiv)Bild: picture-alliance/dpa/C Charisius

Kündigungen wollte der Airbus-Chef nicht grundsätzlich ausschließen, zumal durch eine mögliche zweite Corona-Welle die erhoffte Belebung des Markts ausbleiben könnte. Trotz der Drosselung des Geschäftes werde aber keine Endmontagelinie geschlossen, versicherte der 52-jährige Franzose. Alle Modelle würden weiter produziert, "aber in langsamerem Tempo". An jedem Standort werde nach Möglichkeiten zur Kostensenkung gesucht. "Wir drehen jeden Stein um", so Faury.

wa/bru (rtr, dpa)