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Airbus und US-Firma Voyager wollen neue Raumstation bauen

2. August 2023

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus und das Unternehmen Voyager Space aus den USA tun sich zusammen, um einen Nachfolger für die alternde internationale Raumstation ISS zu entwickeln. Sein Name: Starlab.

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Illustration von Starlab
Diese Illustration soll zeigen, wie die geplante Raumstation aussehen könnteBild: Nanoracks/Voyager Space /Lockheed Martin/Cover-Images/IMAGO

Die Raumfahrtsparte des europäischen Flugzeugbauers Airbus und das US-Startup Voyager Space haben für das Projekt nach eigenen Angaben ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Es soll die neue Raumstation bauen, die bis Ende dieses Jahrzehnts die ISS ersetzen soll. Die ISS ist die bislang größte bemannte Raumstation und ist seit 1998 im All.

Die NASA, die Raumfahrtbehörde der USA, will die ISS spätestens 2030 ausmustern, nachfolgen soll eine privatwirtschaftlich betriebene Station. Dafür hatte die NASA Ende 2021 drei Unternehmen jeweils mit einer Konzeptentwicklung beauftragt: die Raumfahrtfirma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos, den US-Konzern Northrop Grumman und Voyager Space aus Denver.

Station mit acht Meter Durchmesser

Voyager Space erhielt dafür 160 Millionen Dollar (aktuell rund 146 Millionen Euro) - und holte nun offiziell Airbus mit an Bord, um Starlab zu bauen und zu betreiben. Die neue Raumstation soll einen Durchmesser von acht Metern haben. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" arbeiten Ingenieure der Airbus-Raumfahrtsparte in Bremen bereits an einem Konzept für eine Raumstation mit einem Acht-Meter-Durchmesser; sie erhielten daher Ende 2022 einen Entwicklungsauftrag von Voyager Space.

Thumbnail DW TV | US and Russia continue cooperating in space
Vielleicht schon in sieben Jahren ausgemustert: die ISSBild: NASA

Starlab solle 2028 ins All gebracht werden, erklärte der Chef von Voyager Space, Dylan Taylor. In der Raumstation soll unter der Bedingung der Schwerelosigkeit vor allem für die Pharmaindustrie geforscht werden. Weltraumtourismus sei nicht das Ziel. Stattdessen gehe es darum, die Nachfrage der globalen Raumfahrtagenturen zu bedienen und zugleich Möglichkeiten für kommerzielle Nutzer zu eröffnen, ergänzte Voyager-Präsident Matthew Kuta. Starlab solle der NASA und globalen Kunden der Raumfahrtbehörden und Forschern zur Verfügung stehen.

Airbus erhofft sich Schub für europäische Raumfahrt

Die Zusammenarbeit von Voyager Space mit Airbus Defence and Space werde auch der europäischen Raumfahrt zugutekommen, sagte der Chef der Airbus-Sparte, Michael Schöllhorn, in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. "Wir machen das auch, um die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) und die Mitgliedstaaten mitzuziehen." Das Gemeinschaftsunternehmen werde einen Ableger speziell für die ESA haben.

Weder Taylor noch Schöllhorn wollten sich dazu äußern, welches Unternehmen welchen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen hält. Als ein weiterer Partner von Voyager Space hilft der Hotelkonzern Hilton bei der Planung der Wohnquartiere auf der künftigen Station.

Airbus Defence and Space hat mehrere Standorte in Deutschland, darunter Bremen. Auch in Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, der Schweiz und den Niederlanden gibt es Niederlassungen.

kle/bru (afp, rtr, dpa)